Der Kommentar von oe24-Chefredakteurin Daniela Bardel.
Meine Heimatstadt ist Graz. Immer, wenn mich jemand fragt, erzähle ich von den hilfsbereiten Bewohnern. Und ihrer Lebensfreude.
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Sonnige Gemüt der Grazer
„Bei uns tanzen die Männer mit und stehen nicht nur am Tresen“, versuche ich das sonnige Gemüt der Grazer zu beschreiben. Und dann stand plötzlich alles still. Stumm vor Schock und Trauer. Durch die Tat eines Einzelnen wurde eine tiefe Wunde in die Seelen der steirischen Hauptstadt gerissen. Warum, fragte ich mich in den vergangenen Tagen so oft. Es ist wirklich unfassbar.
Aufarbeitung wichtig
Die Rufe nach strengeren Waffengesetzen, lückenloseren Psychotests und auch Sicherheitskonzepten für Schulen sind nur verständlich und zur Aufarbeitung wichtig. Aber genauso die Stimmen, die jetzt sagen: Hätte das alles diese grauenhafte Tat, bei der zehn Menschen ihr Leben verloren, wirklich verhindert?
Gefühl von Sicherheit geben
Es muss sicher etwas getan werden – auch, um den Menschen wieder ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Viel mehr berührt mich aber der österreichweite Zusammenhalt, die gemeinsame Trauer und auch, wie die Grazer mit diesem Trauma umgehen und es versuchen gemeinsam zu bewältigen. So kenne ich meine Heimatstadt, die immer offen für alle Menschen war. Und glaube fest daran, dass sie wieder zu diesem fröhlichen Ort meiner Jugend wird.