Der ÖVP-Mann hat zuviele Kränkungen erlitten, z.B. dass er den Job des EU-Kommissars nicht bekommen hat.
Wochenlang hatte er emsig für den Jagdschein gebüffelt. Es war wohl eine willkommene Ablenkung von den Blessuren, die ihm so manch ein Parteifreund zugefügt hatte. Versprochen war ihm schließlich der Job des EU-Kommissars gewesen.
Zuviele Kränkungen
Übrig blieb, was er ohnehin schon hatte:
ein Platzerl im Parlament. Seit Kurzem ist Wilhelm Molterer stolzer Jäger.
Schon bald wird er auch beruflich neue Trophäen schießen: Der
Ex-ÖVP-Vizekanzler will der Politik den Rücken kehren und im neuem Jahr in
die Privatwirtschaft wechseln.
Abgang eines Loyalen
Den Jagdinstinkt, die kompromisslose Härte
und Machtlust der meisten Spitzenpolitiker, hatte der ewig loyale Molterer
in seiner politischen Laufbahn nicht immer bis in die letzte Konsequenz
gelebt. Dass seine EU-Träume am Altar des Koalitionsfriedens geopfert
wurden, hat „dem Willi sehr zugesetzt“, berichten Vertraute.
„Ich habe dieses Kapitel abgeschlossen und schaue jetzt nach vorne“, bekannte Molterer unlängst im kleinen Kreis. Molterer hat mit mehreren internationalen Konzernen Gespräche geführt. Jetzt will er sich entscheiden und der Politik Adieu sagen.