Einschlägige Videos auf Youtube

Nazi-Skandal um FPÖ-Mitglied

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Der Beamte im Innenministerium soll Videos von Testflügen mit Nazi-Modellflugzeug samt Hakenkreuz veröffentlicht haben.

Manuel K. ist Mitglied der FPÖ in Kapfenberg und Beamter im FP-geführten Innenministerium. Wie das Nachrichtenmagazin „profil“ berichtet, soll K. in einen Nazi-Skandal verwickelt sein.

Denn laut Recherchen soll er einschlägige Videos verbreiten. Die Clips hat der Tiroler Blogger und Rechtsextremismusexperte Dietmar Mühlböck entdeckt. Sie wurden im November 2011 auf dem Youtube-Kanal Kampers veröffentlicht. Die Aufnahmen zeigen ein Modellflugzeug ME 163. Diese Maschine galt im Nazi-Regime als eine Art „Wunderwaffe“.

Hakenkreuz auf Maschine

Zudem ist die Maschine mit einem Hakenkreuz bedruckt. Heutzutage werden diese Modelle eigentlich nur ohne das verfassungsfeindliche Abzeichen verkauft. „Erster Turbinentest der Me 163 am Modellflugplatz des KSV Kapfenberg“, lautet die Beschreibung des Videos.

Manuel Kamper
© Screenshot/Youtube

Anzeige gegen FPÖ-Mitglied

Dies könnte K. nun in Bedrängnis bringen. Denn selbst, wenn ihm das Flugzeug nicht gehört, kann die Verbreitung solcher Videos strafrechtlich relevant sein. Laut dem Bericht hat Mühlböck bereits Anzeige nach dem Verbots- & Abzeichengesetz erstattet.

FPÖ will Partei-Vergangenheit aufarbeiten

Die FPÖ hat Ende Februar eine Historikerkommission eingesetzt, um "dunkle Flecken" in der Parteigeschichte aufzuarbeiten. Die "Historikerkommission" unter Vorsitz des früheren FPÖ-Politikers und Juristen Wilhelm Brauneder wurde nach der sogenannten "Liederbuchaffäre" rund um den freiheitlichen Spitzenkandidaten bei der niederösterreichischen Landtagswahl, Udo Landbauer, eingesetzt. Landbauer war nach der Wahl abgetreten, weil im Wahlkampf ein Liederbuch seiner Burschenschaft "Germania" mit rassistischen und antisemitischen Texten aufgetaucht war. Welche und wie viele Historiker mitarbeiten, ist nicht bekannt. Ein erster Bericht soll im Herbst vorliegen.
 

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