Gagen-Skandal

Neue SPÖ räumt altes Netzwerk auf

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Frau von Ex-Landtagschef kassierte Super-Zulagen

Die Rache der "Parteifreunde" fällt meist unendlich härter aus als die der politischen Gegner. Diese Erfahrung musste der einstige Schieder-Befürworter und Ludwig-Kritiker Harry Kopietz jetzt sehr schmerzlich machen: Die mittlerweile pensionierte Ehefrau des einst allmächtigen Erfinders des Donauinsel-Fests steht urplötzlich im Mittelpunkt eines Rechnungshof-Rohberichts, der offenbar direkt aus den Rathaus-Büros einiger "Parteifreunde" seinen Weg in die Öffentlichkeit fand.

790.000 Euro Schaden. Brigitte Kopietz, bis vor kurzer Zeit Chefin des Vereins Wiener Kinder-und Jugendbetreuung, der für 25.000 Kids die Nachmittagsbetreuung an Schulen organisiert, soll über ein völlig überzogenes Bonifikationssystem, Gehaltserhöhungen und Bilanzgelder einen Schaden von 790.000 Euro verursacht haben. Zu einem guten Teil wanderte das Geld auf ihr Konto.

Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) gibt jetzt zu, dass er vom Nachfolger von Frau Kopietz schon im Mai über die Missstände informiert worden sei: "Ich habe sofort eine umfassende Überprüfung und Sanierung in die Wege geleitet. Dafür wurden in Serie Dienstverträge aufgelöst und angepasst, Bilanzgelder eingestellt und eine neue Organisationsform geschaffen."

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