Faymann

Neue Vorschläge der Tsipras-Regierung gefragt

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Strache: Grexit einzig logische Konsequenz aus Nein.

Angesichts des mehrheitlichen Nein der Griechen zu den Spar- und Reformvorschlägen der Euro-Staaten sieht Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) die linksgerichtete griechische Regierung von Premier Alexis Tsipras am Zug. "Jetzt ist die griechische Regierung gefordert, Vorschläge zu machen, wie es weitergehen soll", erklärte er am Sonntagabend in einer Aussendung.

Es gelte die Referendums-Entscheidung der Griechen zu respektieren. "Man kann über das Zustandekommen des griechischen Referendums geteilter Meinung sein - die schwierige Lage von einem Großteil der griechischen Bevölkerung aber darf uns nie gleichgültig sein. Die steigende Armut in Griechenland verlangt nach konkreten humanitären Maßnahmen", betonte der Kanzler.

FPÖ: Grexit logisch
Aus der Sicht von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist ein Austritt Athens aus der Eurozone "die einzig logische Konsequenz" aus dem Nein der Griechen. Der "Grexit" sei sowohl für die Währungsunion als auch für Griechenland selbst die beste Lösung. So könne sich das Land durch die Wiedereinführung der Drachme wieder stabilisieren.

HC Strache
© FRANZ NEUMAYR Pres

Die Entwicklung in Griechenland zeige aber auch, dass der Euro in seiner jetzigen Form eine Fehlkonstruktion sei. "Langfristig führt kein Weg vorbei an einer Teilung der Währungsunion in einen harten Nord-Euro und einen weichen Süd-Euro", so Strache in einer Aussendung.

Athen nicht aus dem Euro drängen
Die Grüne Europaparlamentarierin Ulrike Lunacek erklärte demgegenüber, das Nein der Griechen dürfe nicht mit einem Nein der EU zum Verbleib Griechenlands in der Eurozone beantwortet werden, oder mit einem Drängen der EZB in Richtung Euro-Austritt Griechenlands. "Die Verhandlungen müssen neu aufgenommen werden, die EU muss den Griechinnen und Griechen erneut die Hand reichen", so die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, die in ihrer Presseerklärung Schuldenerleichterung für Griechenland forderte.
 

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