Neben anderen illustren Investoren hat sich auch eine Schlaff-Firma bei Kerns Frau beteiligt.
Es sei nur eine „kleine Firma“ und er verstehe das Interesse daran nicht, lässt Christian Kern gerne ausrichten. Trotzdem sorgt die Firma Blue Minds, seit Jänner 2017 in Foresight umbenannt, immer wieder für Aufregung.
Die größte Einzelgesellschafterin ist nämlich Eveline Steinberger-Kern. ÖSTERREICH berichtete bereits im September, dass auch SPÖ-Chef Christian Kern mit knapp einem Prozent – er hat 50.000 Euro investiert – an dieser Firma beteiligt ist.
Und für eine „kleine Firma“ hat Steinberger-Kern immerhin beneidenswert viele Investoren an Land ziehen können. Die Onlineplattform Addendum berichtet nun, dass Milliardär Martin Schlaff einer dieser Geldgeber sei. In der SPÖ löst dies im Hintergrund bereits heftigen Wirbel aus.
Kern: "Nie beschäftigt, wer Investor ist"
Ein Sprecher von Kern erklärt auf ÖSTERREICH-Anfrage, dass Kern „nur ein Minderheitsaktionär“ sei und sich „nie damit beschäftigt“ habe, wer sonst noch Investor sei. Er wisse nicht, „was Schlaff damit zu tun hat oder nicht“.
Schlaff-Berater Michael Fink sagt ÖSTERREICH: „Martin Schlaff hat mit der wirtschaftlichen Führung dieser Firma nichts zu tun und hat daher auch keinen Einfluss auf deren Investitionsentscheidungen.“
Stiftung in Liechtenstein und Jobangebot
- Faktum ist aber, dass die Alpha Capitals – offenbar zeitgleich mit Christian Kern selbst – im Frühjahr 2016 in Steinberger-Kerns Start-up-Unternehmen mit Sitz in Tel Aviv investiert hat und nun mit neun Prozent beteiligt ist.
- Und Alpha Capitals ist eine Tochterfirma von Schlaffs MS-Privatstiftung.
- Die Tochterfirma mit Sitz in Liechtenstein nimmt über 100 Investitionen im Jahr vor und hat einen eigenen Vorstand.
Kern lässt ausrichten, dass die Entscheidung, in die Firma seiner Frau zu investieren, lange bevor er Kanzler wurde, getroffen worden sei. Addendum berichtet aber, dass der Deal – zumindest formal – erst im August 2016 finalisiert worden sei. Wie auch immer. Knapp bevor Kern im Mai 2016 Kanzler wurde, hatte er ein Jobangebot von der RHI, bei der wiederum Schlaffs MS-Stiftung eine Schlüsselrolle spielt. Rechtlich ist alles sauber. Alles nur Zufall?
I. Daniel