Das Übereinkommen von ÖVP und FPÖ in Niederösterreich lässt weiterhin die Wogen hochgehen
Die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie stieß sich daran, dass das Übereinkommen vorsieht, dass "die Verwendung der deutschen Sprache auch in Pausen und am Schulhof durch Aufnahme in die schulautonom zu beschließenden Hausordnungen" vorangetrieben werden soll. Geortet wurde eine "Missachtung der Kinderrechte", "evidenzbasierte Beispiele für die Wirksamkeit solcher Maßnahmen" gebe es nicht. Auch die NEOS äußerten sich kritisch. "Schwarz-Blau will den niederösterreichischen Schulen offenbar von oben herab vorgeben, was sie autonom zu beschließen haben", so Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre in einer Aussendung. "Ein absurderes Verständnis von Schulautonomie ist kaum vorstellbar."
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) versteht das Regierungsprogramm dagegen nur als "Empfehlung für Schulen", hieß es in einer der APA übermittelten Stellungnahme. An den Schulen müsse darüber gesprochen, informiert und überzeugt werden. "Wir alle wissen: Integration kann man nicht mit einem Fingerschnippen herbeizaubern!"
Das Beherrschen der Unterrichtssprache sei essenziell - daher habe man Maßnahmen wie die Deutschförderklassen und Deutschförderkurse gesetzt, hieß es aus dem Ministerium. In diesem Sinne begrüße man auch Initiativen, die die Integration von Kindern auch außerhalb des Klassenraums fördern. Wenn sich eine Schulgemeinschaft dazu entschließe, sich vorzunehmen, auch auf dem Pausenhof darauf zu achten, dass alle miteinander sprechen können, könne "das sicher ein guter Beitrag für ein gutes Miteinander an den Schulen sein".