Reporter Dominik Hennerbichler besuchte die Grenze, die bald dicht sein soll.
Politiker in halb Europa streiten um diesen Übergang. Deutschland will Flüchtlinge direkt an der bayerischen Grenze in Transitzentren kontrollieren und womöglich sofort abweisen (siehe links). Bis zu drei Zentren sollen es insgesamt werden, in jedem etwa 100 Flüchtlinge. Dafür stellen die Bayern eine neue Grenzpolizei auf. 500 Mann sollen kontrollieren.
Laut bayerischem Innenministerium sind im Vorjahr 7.504 Flüchtlinge an der Grenze abgewiesen worden. Heuer sind es bis Juli 2.106. Bis Ende des Jahres werden hochgerechnet 4.000 Flüchtlinge zurückgeschickt werden.
ÖSTERREICH besuchte entlang der Grenze zuerst Wegscheid. Dieser Ort mit 5.500 Einwohnern war eines der großen Tore für den Flüchtlingsstrom vor drei Jahren. Jetzt wird diskutiert, genau hier eines der umstrittenen Transitzentren einzurichten.
Alles leer
Bei unserem Besuch ist der Grenzübergang unbesetzt. Ungehindert fährt jeder nach Deutschland. Die Menschen hier sehen es gelassen: „Bei uns ist es ruhig“, sagen sie, aber gegen Grenzkontrollen ist kaum wer.
Nächster Stopp: Schärding – auch hier alles ruhig. Der Ort könnte bald ein Hotspot werden. Hier landen schon jetzt Flüchtlinge, die von Bayern abgewiesen werden. „Heuer waren es schon 700“, so Bürgermeister Franz Angerer.
Wir setzen die Reise fort: Oberkappel, Achleiten und Passau. Nirgends gibt es an diesem Tag Kontrollen.