OECD-Studie

Österreichs Lehrer haben's gut

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Sie verdienen besser und arbeiten weniger als Lehrer in anderen OECD-Ländern.

Österreichs Lehrer haben pro Jahr weniger Stunden Unterricht, unterrichten in kleineren Klassen und haben weniger Schüler zu betreuen als der durchschnittliche Lehrer in anderen OECD-Ländern. Das zeigt die heute, Dienstag, veröffentlichte OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2009" ("Education at a Glance"). Beim Gehalt der Pädagogen zeichnet die OECD ein differenziertes Bild: Während österreichische Lehrer zu Beginn ihrer Laufbahn und nach 15 Jahren Berufserfahrung etwa soviel verdienen wie jene der übrigen Industrieländer, liegt ihr Höchstgehalt nach 34 Jahren deutlich über dem OECD-Schnitt.

Österreich ist eines der wenigen untersuchten Länder, in denen sich die Zahl der zu unterrichtenden Stunden (à 60 Minuten) zwischen 1996 und 2007 deutlich verändert hat: Bei den Volksschullehrern ist die Unterrichtsverpflichtung um 13 Prozent auf 774 Stunden pro Jahr gestiegen. Sie unterrichten damit allerdings immer noch weniger Stunden als im OECD-Schnitt (798 Stunden), nur in zehn der 37 untersuchten Ländern unterrichten Volksschullehrer kürzer. Am längsten stehen die Volksschullehrer in den USA mit 1.080 Stunden pro Jahr in der Klasse.

Auf einen Lehrer kommen im Primarbereich statistisch 13,6 Schüler (OECD: 16,0), im Sekundarbereich I sind es 10,3 Kinder (OECD: 13,2) und im Sekundarbereich II 11,0 (OECD: 12,5). Die durchschnittliche Klassengröße liegt in Österreich mit 19,9 Kindern im Primarbereich unter, im Sekundarbereich I mit 24,1 Schülern leicht über dem OECD-Schnitt (21,4 bzw. 23,9 Prozent).

Mit den Jahren kommt das große Gehalt
Deutliche Unterschiede zu anderen OECD-Ländern gibt es in Österreich bei der Gehaltsstruktur. Das Jahresbrutto-Einkommen von Lehrern liegt zu Beginn ihrer Laufbahn etwa im OECD-Schnitt: Im Primarbereich starten sie mit 28.172 Dollar (kaufkraftbereinigt; OECD-Schnitt: 28.687 Dollar), im Sekundarbereich I mit 29.446 Dollar (OECD: 31.000 Dollar) und im Sekundarbereich II mit 29.863 Dollar (OECD: 32.183 Dollar). Das Höchstgehalt eines Lehrers ist in Österreich rund doppelt so hoch wie das Anfangsgehalt. Mit 55.852 Dollar im Primarbereich, 58.046 Dollar in der Sekundarstufe I und 61.170 Dollar in der Sekundarstufe II ist es deutlich höher als im OECD-Schnitt (47.747 Dollar, 51.470 Dollar bzw. 54.440 Dollar).

Stillstand bei den Bildungsausgaben
Bei den Bildungsausgaben hat sich - allen Lippenbekenntnissen der Politik zum Trotz - in Österreich seit der Jahrtausendwende kaum etwas getan: Während in den OECD-Ländern die öffentlichen Ausgaben für Bildung im Verhältnis zu den öffentlichen Gesamtausgaben zwischen 1995 und 2006 im Schnitt um 1,3 Prozentpunkte auf 13,3 Prozent stiegen, wuchs der Anteil hierzulande im gleichen Zeitraum lediglich um 0,2 Prozentpunkte auf elf Prozent. Damit liegt Österreich im hinteren Drittel der OECD-Länder, wie aus der am Dienstag veröffentlichten OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2009" ("Education at a Glance") hervorgeht. Bei den Ausgaben pro Schüler bzw. Student zählt Österreich im internationalen Vergleich hingegen zu den Spitzenreitern.

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