RCA-Vorstände abgelöst

Opposition begrüßt Köpferollen bei den ÖBB

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Der Verkehrsclub Österreich fordert Maßnahmen gegen Lkw-Lawinen.

Bahnchef Christian Kern darf sich über Lob von BZÖ und den Grünen freuen. Sein Entschluss, die Chefetage im schwer defizitären Güterverkehrsbereich RCA auszutauschen, sei zwar spät gekommen, aber richtig gewesen, so BZÖ-Verkehrssprecher Christoph Hagen. Gabriela Moser von den Grünen betonte, dass der Durchgriff "fällig und unvermeidlich" gewesen sei. Kern hatte gestern die beiden RCA-Vorstände abgelöst, sie übernehmen bei halben Bezügen andere Jobs bei der Bahn.

BZÖ fordert Teilprivatisierung
Geht es nach dem BZÖ, soll die Staatsbahn teilprivatisiert werden. Davon wollen die Grünen nichts wissen, sehen aber die Regierung gefordert, endlich den Güterverkehr auf die Straße zu bringen. "Die RCA kann aber nur vor dem Abgrund gerettet werden, wenn die SPÖ-ÖVP-Bundesregierung ihre bahnfeindliche Verkehrspolitik beendet. Der Lkw ist mangels Kostenwahrheit viel zu billig, und die leider ausgebliebene Trendwende beim Infrastrukturausbau setzt weiter auf Autobahnen im Überfluss", so Moser am Freitag.

VCÖ warnt vor Lkw-Lawinen
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeichnete ebenfalls ein düsteres Bild. "Die Situation ist so ernst wie noch nie. Neben betriebsinternen Maßnahmen bei Österreichs größtem Bahngüterverkehrsunternehmen braucht es jetzt dringend verkehrspolitische Maßnahmen, um zu verhindern, dass neue Lkw-Lawinen über Österreich hereinbrechen", betonte VCÖ-Experte Martin Blum. Die Interessensvereinigung probahn warnt ebenfalls vor der Verlagerung des Güterverkehrs auf den Lkw. probahn gibt zu bedenken, dass mit der Schließung der Verladestellen und dem Nichttransport von Massengütern die ÖBB auch Güterverkehre auf den Hauptstrecken verlieren würde.

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