"Wurde krank"

Zierler klagt Kdolsky wegen Mobbing

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Ex-ORF-Star klagt Ex-Ministerin an: 'Ich wurde persönlich fertig gemacht'.

Mit so prominenten Proponenten hat das Arbeitsgericht nicht jeden Tag zu tun: Am Donnerstag wird Richterin Sonja Niederberger-Saiko einen äußerst heiklen Fall in ihrem Gericht verhandeln. Denn es geht um gleich mehrere prominente Ex-Politiker: Ex-ORF-Star – „Willkommen Österreich“ – Theresia Zierler hat ihren Ex-Arbeitgeber wegen Mobbing verklagt. Und hier wird es pikant: Zierler, Ex-FP-Generalsekretärin, wurde 2006 Prokuristin der Familien & Beruf Management GmbH – eine dem Gesundheitsministerium unterstellte Gesellschaft.

Ihre Klage richtet sich gegen ihre Ex-Geschäftsführerin Irene Slama – Ex-Kabinettschefin der ehemaligen FP-Sozialministerin Ursula Haubner. Die wirklich betroffene Ministerin ist allerdings eine andere: Ex-VP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky. Zierler trat am 8.8.2007 aus dem Unternehmen „wegen Mobbings“ aus. Kdolsky war 2007 die zustän­dige Ministerin. Bislang war nichts von dieser prominenten Klage an die Öffentlichkeit gedrungen. Von ÖSTERREICH damit konfrontiert, berichtet Zierler jetzt: „Ich wurde dort monatelang persönlich fertig gemacht.“

Hunderte Tausend Euro und zwei prominente Damen
Sie sei damals nach einem konsequenten Mobbing auch krank geworden. Ihre Ärzte hätten ihr seinerzeit zum sofortigen Austritt geraten – was Zierler auch schriftlich belegen kann. Sie klagt nun auf Entschädigung und damit wohl auf über 100.000 Euro.

Slama, nach wie vor Geschäftsführerin der beklagten Gesellschaft, wollte sich erstaunlicherweise bislang nicht außergerichtlich einigen. Die Ex-Blaue rechnete wohl nicht mit dem Auffliegen der peinlichen Causa. Zierler selbst hat der Politik jedenfalls endgültig Adieu gesagt. Sie ist mittlerweile als Coach und in der PR tätig. Die gebürtige Steierin wird im Herbst auch ein Buch veröffentlichen: „Frauen wehren sich – Mobbingfalle Arbeitsplatz, Betroffene berichten“. Und vielleicht kommt es bis dahin ja zumindest noch zu einer Aussöhnung mit Andrea Kdolsky – ihres Zeichen eine Kämpferin gegen Mobbing gegen Frauen.

ÖSTERREICH: Frau Zierler, am Donnerstag findet eine Verhandlung vor dem Arbeitsgericht statt. Sie klagen die „Familien & Beruf Management GmbH“ aus dem Gesundheitsministerium.

Theresia Zierler: Ja, denn man hatte mich damals über Monate hinweg persönlich fertig gemacht. Ich hätte niemals gedacht, dass mir so etwas passieren kann.

ÖSTERREICH: Immerhin waren Sie ja mal FPÖ-Generalsekretärin und damit einiges gewöhnt…

Zierler: So ist es. Aber die persönlichen Angriffe, dieses Mobbing haben dazu geführt, dass ich krank geworden bin. Ich habe mir das alles nicht leicht gemacht und ich wollte mich auch einigen, aber ich musste damals austreten, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Ich muss mich zur Wehr setzen.

ÖSTERREICH: Das passierte alles in der Amtszeit von Ex-VP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky, die für diese Stelle zuständig war. Warum haben Sie nicht versucht, mit ihr direkt zu reden?

Zierler: Ich hatte diese Position während der Amtszeit von Ursula Haubner erhalten. Danach war alles anders, obwohl Frau Vana, Ex-Kabinettschefin von Haubner, unsere Geschäftsführerin war. Ich hatte ja mehrfach versucht, mit Andrea Kdolsky zu reden. Aber sie hatte nie Zeit für mich. Erst nach ihrem Ausscheiden aus der Politik konnte ich sie erreichen. Sie war damals gerade Anti-Mobbing-Beraterin für MADONNA und ich hatte mich an sie gewendet. Sie hat dann alles bedauert. Aber das hat mir nicht geholfen.

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