Ohne öffentliche Finanzierung

Knalleffekt: ÖVP-Chef fordert ORF-Privatisierung

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'Ein Medium mit öffentlich-rechtlichem Auftrag sollte beobachten, kontrollieren, bewerten aber nicht selbst Politik machen'

In der aktuellen Debatte um den ORF stößt Karl Mahrer mit einem unkonventionellen Vorschlag vor. Der Chef der Wiener ÖVP fordert in einem Statement die Privatisierung des öffentlich-rechtlichen Senders.

Auslöser war der Dreh im vergangenen ORF-Report. wo Karl Mahrer als Interviewpartner zur aktuellen Situation in der ÖVP angefragt wurde. „Im Zuge eines mehr als einstündigen Interviews, führte der Weg vom Quellenplatz durch die Quellenstraße, der Favoritenstraße und neben dem Reumannplatz vorbei. Mit dabei natürlich auch die Straßenzüge des Viktor-Adler-Marktes. Von über 60 Min. Drehmaterial wurden von der ORF-Redaktion 3min ausgewählt und politisch kontextualisiert“, so Mahrer.

Karl Mahrer
© APA/HANS PUNZ
× Karl Mahrer

"Verzerrte Berichterstattung" 

Die ÖVP stört sich daran, dass von fünf Gesprächspartnern nur einer in ganzer Länge gezeigt wurde. „Natürlich kann ein Journalist seine persönliche Meinung in der Beitragsgestaltung einfließen lassen. Aber kann er das im öffentlich-rechtlichen Rundfunk? Ich meine Nein“, so der ÖVP-Politiker.

„Langfristig betrachtet zieht sich in der politischen Berichterstattung des ORF, eine einseitige und verzerrte Berichterstattung, sowie eine meinungslastige Kontextualisierung wie ein roter Faden durchs Programm“, so Mahrer weiter. „Ein Medium mit öffentlich-rechtlichem Auftrag sollte beobachten, kontrollieren, bewerten aber nicht selbst Politik machen“. Mahrer hält deshalb auch eine Privatisierung des ORF für denkbar. „Hier stoßen wir die Diskussion an, ob ein privater Österreichsicher Rundfunk, ohne eine Finanzierung durch Steuergeld bzw. Haushaltsabgaben nicht ein ehrlicherer Zugang wäre.“
  

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