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SPÖ-Parteitag

Babler: Riesen-Jubel bei emotionaler Rede

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Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Hans Peter Doskozil hielt Babler eine mitreißende, emotionale Rede – es folgte tosender Applaus. 

Schon als Andreas Babler die Bühne betrat, wurde er von tosendem Applaus empfangen – ein deutlicher Unterschied zu seinem Vorgänger-Redner Hans Peter Doskozil. "Ich bin stolz, für den Parteivorsitz kandidieren zu dürfen. Wir sind alle betroffen von diesen Grabenkämpfen - es ist aber auch wichtig, dass wir dann wieder zusammenfinden", begann Babler seine Rede. Anschließend folgte ein Dank an Rendi-Wagner. "Danke liebe Pam für alles, was du für uns gemacht hast. Ich bin nicht Teil dieser Verwundungen. Ich möchte meinen aktiven Beitrag zur Wiedervereinigung dieser Sozialdemokratie leisten. Wir sind eine Mitgliederorganisation, fünf Finger sind eine Faust. Wir müssen gemeinsam um Rechte kämpfen."

Die Rede ging emotional weiter. Babler beschwörte den Stolz der Arbeiter und erzählte vom Semperitwerk seiner Jugend. "Der internationale Konzern hat uns knallhart ausmanövriert, da haben wir den Kürzeren gezogen." Und weiter: "Wir sind keine Bittsteller, wenn wir über Arbeitszeitverkürzung sprechen. Die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich steht uns zu. Immer haben sie uns gesagt, das geht nicht, das ist unrealistisch." 

In seiner Rede forderte Babler eine Garantie auf Krankenversorgung und Arbeitsmigration: "Wir brauchen eine Arbeitsmigration. Sonst sind wir in einigen Monaten erledigt. Wer sind die Leute, die in der Gastronomie das Drecksgeschirr waschen."

Auch den Klimawandel sprach Babler an – ein Thema, welches Doskozil in seiner Rede komplett ausgelassen hat. "Wir müssen erkennen, dass der Kampf gegen den Klimawandel ein zutiefst sozialdemokratischer Verteilungskampf ist. Wenn das alles so weiterkippt wie jetzt, werden die Superreichen noch immer ihre Klimaanlagen haben und ihre Pools. Die werden sich immer ihr kaltes Getränk aus dem Kühlschrank holen. Diese Kämpfe werden auch hier bald ankommen." 

Indirekte Kritik an Doskozil

Natürlich forderte Babler in seiner Rede auch eine Vermögenssteuer: "96 Prozent profitieren davon, wenn wir nur 4% besteuern. Die Frage, wer soll das zahlen, die ist nicht gestellt worden, bei der Auszahlung der Corona-Hilfen an die Reichen. Diese Frage ist unmoralisch." 

Seinen Heimatort Traiskirchen nannte Babler als Positivbeispiel für Sozialdemokratie: "Wir helfen einen jeden in Traiskirchen, nicht nur Migranten sondern auch Mindestpensionisten oder Arbeitslosen Diesen Widerspruch habe ich beseitigt." Es folgte indirekt Kritik an Hans Peter Doskozil "Alle die rechts blinken und die Migrationskarte ziehen, die haben die FPÖ groß gemacht." 

Nach Bablers Rede tobte der Saal – der Applaus deutlich lauter und länger als bei Doskozil. 

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