Laut der letzten Umfrage vor der Wiener Gemeinderatswahl am 27. April hat die SPÖ zu kämpfen - Platz 1 ist Michael Ludwig aber sicher.
Eine Woche vor der Wahl hat die Lazarsfeld Gesellschaft für oe24 die letzte Sonntagsfrage in Sachen Wien-Wahl erhoben (845 Befragte vom 17. bis 20. 4.). Dabei zeigt sich: Im Finale des Wahlkampfes müssen die beiden großen Parteien SPÖ und FPÖ ein bisschen nachgeben, wobei der FPÖ im Vergleich zu 2020 trotzdem ein satter Zugewinn winkt. Die kleineren Parteien können im Vergleich zur letzten oe24-Umfrage vor zwei Wochen zulegen.
Hier die Details der Umfrage
SPÖ schwächelt. Eine Woche vor der Wien-Wahl errechnete Lazarsfeld für die SPÖ einen Wert von 37 %. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als vor zwei Wochen. Michael Ludwigs Rote sind damit doch einige Punkte vom erklärten Wahlziel "rund um die 40-%-Marke" entfernt, 2020 hatte Ludwig auf 41,6 % zulegen können. Dass die SPÖ ein Mobilisierungsproblem hat, ist kein Wunder: Sie steht schon lange als Nr. 1 fest. Das Ergebnis wäre zwar bitter, weil Ludwig mit den NEOS nicht alleine weiterregieren könnte - mit Grünen und ÖVP gäbe es aber eine Mehrheit.
FPÖ kann sich verdreifachen
Die FPÖ hingegen kann von einem satten Zugewinn ausgehen, Lazarsfeld berechnete sie zu Wochenbeginn mit 23 % - das ist zwar ein Punkt weniger als noch vor zwei Wochen, doch vor fünf Jahren war Dominik Nepp noch bei 7 % gelegen, er kann sich also mehr als verdreifachen.
Die Grünen haben auf einmal Chancen, an ihr 2020er-Ergebnis von 14,8 % heranzukommen: Aktuell halten sie bei 13 %, ein Punkt mehr als noch vor zwei Wochen.
Auch die ÖVP kann im Vergleich zur letzten Umfrage ein bisschen zulegen (+1). Am Ende bleibt aber für Karl Mahrer ein enormer Absturz von 20 auf 11 %.
Allerdings: Mit beiden - Grünen und ÖVP - könnte Michael Ludwig eine Koalition bilden: SPÖ und Grüne kämen zusammen auf 54 Mandate, mit der ÖVP wären es 52 - bei 100 Mandaten im Gemeinderat.
Das ginge sich im Fall der derzeit mitregierenden NEOS nicht aus. Aktuell kommen die Pinken mit Bettina Emmerling auf 9 %. Das ist zwar ein Plus zu 2020 von 1,5 Prozentpunkten. Die Verluste der SPÖ kompensieren können die NEOS nicht: Zusammen kommen SPÖ und NEOS demnach auf 49 Mandate im Wiener Gemeinderat. Was bedeutet, Ludwig müsste entweder einen weiteren Koalitionspartner dazunehmen - oder entweder mit ÖVP oder den Grünen zusammenarbeiten.
Die FPÖ ist aus dem Koalitionsspiel: Ludwig, Grüne und NEOS lehnen eine Koalition mit ihr ab, mit der ÖVP hat Nepp keine Mehrheit.