Nach dem Ausschluss des Tiroler Ex-SPÖ-Chefs Georg Dornauer wird heftig spekuliert, ob der jetzt eine eigene Partei gründet.
Bekannt ist Georg Dornauer in Tirol allemal - ob das allerdings nach dem Rauswurf aus der SPÖ allerdings für ein Comeback reicht? Immerhin hat Dornauer zuletzt mit Dauerkritik an der roten Parteiführung (seinerzeit unter Pamela Rendi-Wagner), sowie Eskapaden wie einem Gewehr in einem offenen Porsche oder einem Jagd-Foto mit Milliarden-Pleitier Rene Benko durchwegs für negative Schlagzeilen gesorgt. Entsprechende Spekulationen über eine baldige Parteigründung gibt es trotzdem längst, Tiroler Lokalmedien berichteten zuletzt von einem Treffen mit dem Innsbrucker Bürgermeister Johannes Anzengruber.
Eine Zusammenarbeit Dornauers mit Anzengruber würde Sinn machen: Auch der Ex-ÖVPler Anzengruber wurde von seiner Partei an die Luft gesetzt - und hat mit Landeshauptmann Anton Mattle wohl ebenfalls noch eine Rechnung offen.
Bürgermeister Johannes Anzengruber (Ja, Jetzt Innsbruck).
Gelegenheit ergäbe sich 2027 - dann wird in Tirol gewählt, und einem Duo Dornauer-Anzengruber wäre wohl der Einzug in den Landtag sicher. Der Berufspolitiker Dornauer hätte damit auch eine existenzielle Perspektive.
Noch halten sich alle Beteiligten klarerweise bedeckt. Dornauer selbst trat am Freitagnachmittag vor die Presse, um zu einem ordentlichen Rundumschlag anzusetzen: Er habe mit der neuen Tiroler Parteiführung mehrfach versucht zu klären, wie seine Rolle als einfacher Abgeordneter ausschauen solle. Auch im Streitfall der Tiwag-Zurückzahlungen sei er nicht gehört worden. Ob er den Parteiausschluss rechtlich bekämpfen werde, ließ er offen, jedenfalls sei der Beschluss von einem falschen Gremium gefasst worden. Er verspüre jedenfalls eine "große Enttäuschung", so der Ex-Landesparteichef und sah sich völlig ungerechtfertigt aus der SPÖ geworfen. Dornauer wirkte mitgenommen, wenngleich er einschränkte, dass es in der Politik keine "persönlichen Befindlichkeiten" gebe und er auch "kein Zuckerbäcker" sei. Aber er und seine Familie hätten schließlich "über drei Generationen für die Arbeiterbewegung" gekämpft."
Gleichzeitig machte der frühere Bürgermeister von Sellrain klar, dass mit ihm auch als "freier Abgeordneter" weiter zu rechnen sei: "Sie haben mich zwar ausgeschlossen, aber sie sind mich nicht los geworden." Dornauer will jetzt als wilder Abgeordneter weitermachen - ob er eine neue Partei gründen will? Das schloss er keineswegs aus, im Gegenteil: "Die Unterstützungserklärungen, die ich 2022 für eine Kandidatur gebraucht hätte, befinden sich seit 24 Stunden auf meinem Handy."