FPÖ-Chef

Kickl wütet gegen „Einheitspartei“: „Politischer Swingerclub“

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Der Aschermittwoch der FPÖ in Ried war einmal mehr ihr Tag der Abrechnung mit dem politischen Mitbewerb.  

Vor 2.000 Anhängern trat Parteichef Herbert Kickl ans Rednerpult, um dann vor allem eines zu tun: sich als neuer Bundeskanzler in Stellung zu bringen und zugleich die Anti-Kickl-Allianz mit gewohnt markigen Sprüchen abzuwatschen. Um die von Bundespräsident Alexander Van der Bellen eingemahnte Besonnenheit der Worte scherte er sich nicht.

Nachdem Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) bei seiner Präsentation des Österreich-Plans Ende Jänner in Wels das Duell um die Kanzelschaft mit "er oder ich" eingeläutet hat, schoss sich "Er" in Ried auf das "Ich" ein. Der mit Herbert-Rufen vom Publikum, darunter die Ehrengäste EU-Abgeordneter Harald Vilimsky und der dritte Nationalratsabgeordnete Norbert Hofer, empfangene "künftige Volkskanzler" legte gleich los: "Der Hauptdarsteller in Wels war ja auch ich". Dort habe sich aber auch gezeigt: "BKA heißt Bundeskopieranstalt, die ÖVP ist die Partei, die alles kopiert und nichts kapiert".

"Anti-Kickl-Allianz" als "Bündnis der Verräter" und der "politische Swingerklub" 

Erneut rechnete er mit der "Anti-Kickl-Allianz" ab, bezeichnete sie wieder als "ein Bündnis der Volksverräter". "Ein Fahnderl im Wind ist Werner Kogler", hielt er dem grünen Vizekanzler vor. Und "Nehammer und Bundeskanzler passt auch nicht zusammen", das sage ihm der "Hausverstand". Für den Kanzler hatte er dann noch einen Vierzeiler mitgebracht: "Herr Nehammer hat ein Problem, normal nennt er rechtsextrem, der Grund dafür ist klar: Angst, Alk und Psychopharmaka.". Die "Einheitspartei", also ÖVP, SPÖ, Grüne und NEOS, sei für Kickl ein "politsicher Swingerklub". 

Die ÖVP habe den "Terror der Intoleranten zur eigenen Sache gemacht, zurückdrängen werden wir den Wahnsinn", stellte Kickl in Aussicht. Er werde der schweigenden Mehrheit zum Durchbruch helfen. "Wir sind nicht rechtsextrem, sondern haben nur extrem oft recht".

"Remigration" und der "Geh-Heim-Plan" 

"Remigration ist Trumpf", setzte er demnach den Fokus in der Asylpolitik, denn gegen einen "Geh-Heim-Plan" sei "gar nichts einzuwerfen". Im Nachbarland werde man daher "eine sehr, sehr starke Alice brauchen", damit Deutschland wieder zum Wirtschaftswunderland werde, streute er der AfD-Politikerin Alice Weidel Rosen.

Den roten Politkonkurrenten SPÖ-Parteichef Andreas Babler sehe er als "einen Streber und einen braven roten Ministranten" und nicht als "Revoluzzer: "Rückstandlos verglühen, bevor man gebrannt hat", fiel ihm ein.

In Bezug auf Van der Bellens mahnende Worte spielte er den Ball an den Bundespräsidenten zurück, indem er ihm dessen Einteilung in das "gute Wir" und den "bösen anderen Impfgegnern" zur Coronazeit vorhielt. Und heute sei der Bundespräsident ein "Neutralitätstintenkiller, der uns in die NATO hinein manövrieren will."

Kickl ermutigt Bürger, ORF-Gebühr "noch nicht" zu zahlen 

Aber auch Attacken gegen den ORF durften nicht fehlen, das Highlight sei die Übertragung des "Bad Ischler Pudertanzes" zur Eröffnung des europäischen Kulturhauptstadtjahres als "eine Visitenkarte des Salzkammergutes", die hinausging in die Welt, gewesen. Mit der Zwangsgebühr werde "dieser ganzer Wahnsinn finanziert". Zudem ermutigte er Bürger, die ORF-Gebühr "noch nicht" zu zahlen, da er sie abschaffen werde, sobald er an der Macht sei. 

Ebenso wenig fehlen durften Sprüche über das in der FPÖ so unbeliebte Gendern. So versprach Kickl, dass es bei ihm keine sechs Minuten dauern werde, bis das große Binnen-I abgeschafft ist, wofür Nehammer sechs Jahre gebraucht habe.

Van der Bellens mahnende Worte 

Im Gegensatz zu Kickl, der erst das zweite Mal in Ried am Rednerpult stand, ist der oberösterreichische Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner schon ein routinierter Einheizer in der Jahnturnhalle. Zum 15. Mal stieß er mit Bier an, besonders auf Kickl, der "uns ins Kanzleramt tragen" werde. Auch er nahm Bezug auf Van der Bellens mahnende Worte, hielt kurz inne und riet ihm: "Tun Sie sich nichts an, machen sie es so wie wir, machen sie sich einen gemütlichen Abend, zünden sie sich eine Tschick an", dazu ein Glas "Blaufränkischen" oder "Blauen Portugieser".

Kein gutes Wort ließ auch er an der Eröffnungsfeier der Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl - Salzkammergut 2024". Das Salzkammergut sei "gelebte Volkskultur", mit dem Pudertanz von Doris Uhlich habe die "linke Dekadenz in Reinkultur" Einzug gehalten, echauffierte er sich.

"Omas gegen Rechts" oder "Omas mit Hirn"

Die Gegendemo vor der Turnhalle wertete der oberösterreichsche Landesparteichef als Beleg dafür, dass die FPÖ wichtig sei. Draußen die "Omas gegen Rechts", hier drinnen die "Omas mit Hirn", wetterte er.

In diesem Jahr gab es nach - vor allem coronabedingten - Pausen vor Beginn der FPÖ-Veranstaltung wieder eine Gegendemonstration. Die "Omas gegen Rechts" hatten aufgerufen, ein friedliches Zeichen für eine "demokratische und weltoffene Gesellschaft" zu setzen. Zwischen 200 und 300 Personen zogen vom Bahnhof zum Marktplatz gegenüber der Jahnturnhalle, um später dort ein Lichtermeer gegen Faschismus mit Handys und Feuerzeugen auszubreiten. "Wir brauchen keinen Kickl, mit dem gibt's nur an Wickl" wurde ein Plakat mit Blickrichtung auf die andere Straßenseite hoch gehalten.

 

+++ Hier finden Sie den Liveticker zur Kickl-Rede zum Nachlesen +++

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 21:08

Nehammer wartete offenbar auf Ende von Kickl-Rede

Nehammer wartete offenbar noch, bis Herbert Kickl seine Rede beendet, ehe er selbst in der Messearena in Klagenfurt auf die Bühne tritt.

 21:06

Schlusssatz: "Wir schießen diese Partie zum Mond"

Zum Abschluss meint Kickl in Richtung Regierung: "Wir schießen diese Partie zum Mond". Danach verlässt der Chef der Freiheitlichen unter tosendem Applaus die Bühne.

 21:02

Kickl: Regierung ist bald weg

Kickl zählt sämtliche Minister auf und erklärt, diese seien bald "weg". Jeder Minister bekommt auch einen eigenen Spruch ab. Karoline Edtstadler sei die "Lady Gaga" der österreichischen Innenpolitik. Karner sei keine "Giftschlange", so wie er sich laut Kickl selbst sieht, sondern "eine weitere Blindschleiche" der ÖVP.

 20:56

Kickl erzählt Anekdote über Van der Bellen

VdB, der laut dem FPÖ-Chef von einem kleinen Schummelzettel abgelesen hatte, habe Kickl gefragt, welche Krise - Klimakrise, Teuerungskrise, Sicherheitskrise - denn die größte sei? Kickl meinte daraufhin, die "größte Krise steht gar nicht auf Ihrem Zettel oben". Die größte Krise sei nämlich die "Vertrauenskrise".

 20:51

Jetzt geht's zum Bundespräsidenten

Bundespräsident Alexander Van der Bellen mahnte noch am Nachmittag vor zu derben Aschermittwochs-Reden. Jetzt spricht Kickl über ihn. VdB sei ein "Neutralitäts-Tintenkiller" und hat vergessen, dass er 2018 noch "ganz stolz war auf seine russischen Wurzeln". "Das war beim Wladimir Putin", wo er dies noch ganz stolz erzählt hätte. "Brüderchen Alexander und Wladimir", so Kickl mit russischem Akzent. Das Publikum lacht.

Van der Bellen warnt am Aschermittwoch Kickl & Co, weiter Öl ins Feuer zu gießen

 20:48

Kickl: Babler ist ein "Streber" und ein wissenschaftliches Phänomen

Babler sei kein "Revoluzzer", sondern ein "Streber". Aber der SPÖ-Chef sei immerhin für die Wissenschaft interessant. Denn: Er hat "was zusammengebracht, was bisher als unmöglich galt. Er ist verglüht, bevor er überhaupt gebrannt hat. Das nennt man den Babler-Effekt".

 20:47

SPÖ "fängt auch schon an zum Kopieren"

Die SPÖ fangt in den Augen Kickls auch schon damit an, die FPÖ zu kopieren. Da er "gehört habe", dass die Roten dieses Jahr auch eine Aschermittwochsveranstaltung abhalten würden.

 20:43

Kickl ermutigt: ORF-Gebühr "noch nicht" einzahlen

Kickl ruft während seiner Rede die Bürger dazu auf, die ORF-Gebühr "noch nicht" einzuzahlen. Er werde sie nämlich abschaffen, sobald er an der Macht sei.

 20:40

Erneuter Seitenhieb gegen Medien

An Medienvertreter gerichtet erklärt Kickl, "wir sind nicht rechtsextrem, wir haben nur extrem oft recht".

 20:39

"Wir sind die Mitte der Gesellschaft"

Der FPÖ-Chef meint, die FPÖ sei "die Mitte der Gesellschaft". "Schnallt's euch an ihr Volksunterdrücker, ihr bekommt's es mit der schweigenden Mehrheit der Freiheitlichen zu tun", so Kickl

 20:36

Astrologin erklärte Kickl, warum Waagen dieses Jahr "Glückskinder" sind

Kickl erzählt, eine Astrologin habe ihm erklärt, warum das Sternzeichen Waage dieses Jahr im Glück sei. Er selbst und Nehammer seien ja beide Waagen. Nehammer sei im Glück weil er "endlich gehen darf", und ich, "weil ich komme".

 20:35

Jetzt reimt Kickl über Nehammers Problem

"Herr Nehammer hat ein Problem, Normales nennt er rechtsextrem. Doch auch der Grund dafür ist klar: Angst, Alk und Psychopharmaka", versucht sich der Freiheitliche an einem Reim. Erneut Gelächter aus dem Publikum.

 20:32

Nehammer und Panikattacken

Bei Nehammer, jetzt nennt Kickl den Kanzler beim Namen, könne man nicht mehr wissen, ob seine TV-Auftritte noch TV-Auftritte seien oder einfach nur die "nächste Panikattacke". Immerhin würden er und seine Partei ständig vor der FPÖ warnen. "Da braucht jemand dringend Hilfe", so Kickl.

 20:28

"Nehammer und Bundeskanzler, des passt ned zom"

Kickl zählte eine Liste von Dingen auf, die nicht zusammenpassen würden. "Links und Intellektuell, so wie ÖVP und Glaubwürdigkeit, des passt a ned. Oder Impfzwang und Gamechanger, das passt a ned. Oder Friedensprojekt und EU, des passt a ned. Oder Nehammer und Bundeskanzler, des passt a ned zom". Das Publikum lacht und applaudiert.

 20:23

Grüne jetzt im Visier

"Was soll uns denn abgehen, wenn die nicht mehr im Parlament sind?", fragt Kickl. "Mir ist lieber, die kleben irgendwo auf der Straßen, als in den Ministerien, wo sie einen Schaden anrichten können", so Kickl. Und: 2024 sei sowieso wieder ein "g'scheiter" Innenminister im Amt, der weiß, "was man zu tun hat, wenn man in diesem Amt ist".

 20:20

Kickl schießt gegen deutsche Ampel-Regierung

Kickl blickt nun über die Grenze und kommt auf Deutschland zu sprechen. Die dortige Ampel-Regierung (SPD, FDP, Grüne) sei eine "Ansammlung der Totengräber Deutschlands und ganz Europas." Er drückt daher "Alice Weidel und der AfD" die Daumen, damit sie Deutschland wieder aufrichten können.

 20:18

"Unvergessen" - Jörg Haider

Jetzt schwärmt der FPÖ-Chef über Jörg Haider. Dieser sei "unvergessen". Haider habe einst, auch beim politischen Aschermittwoch, in Richtung des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder gemeint, "Koffer in Berlin". Als Experiment habe Kickl dann "die Künstliche Intelligenz" gefragt, was denn die Steigerungsform von Koffer sei. Diese habe gemeint "Vollkoffer".

 20:15

Attacke auf "Mainstream-Medien"

"Herzlich begrüßen möchte ich natürlich auch die Wahlkampf-Helfer der anderen Parteien", so Kickl und fängt dann an, verschiedene österreichische Medien aufzuzählen. Das Publikum tobt, stimmt erneut "Herbert"-Sprechchöre an. Die "Mainstream-Medien" seien "Herzschritt-Macher, Sauerstoffzelt, Defibrillator und Rollator in einem "für die Einheitspartei".

 20:13

Kickl: Mikl-Leitner sei eine "Oma gegen Rechts"

Auch die niederösterreichische Landeshauptfrau bekommt ihr Fett weg. In Anlehnung auf die Gegendemo der "Omas gegen Rechts", meint Kickl, leider gibt es keine "Garantie" dafür, dass man im Alter "g'scheiter" wird. Sonst hätte Mikl-Leitner davon auch profitiert, "die ja erst kürzlich 60 geworden" ist. Sie sei nun auch "eine Oma gegen Rechts", da sie ja meinte, sie würde nicht mit einem Herbert Kickl koalieren. Mikl-Leitner koaliert auf Landeseben mit der FPÖ.

 20:12

Seitenhieb gegen Verfassungsschutz

Der Verfassungsschutz sei dafür da, den Staat zu schützen und nicht die Regierung, so Kickl.

 20:11

Anti-Kickl-Allianz: "Bündnis der Volksverräter"

Der FPÖ-Chef sieht eine "Anti-Kickl-Allianz" aus NEOS, SPÖ, Grüne und ÖVP als "Bündnis der Volksverräter".

 20:06

"Politischer Swingerklub" und Einheitspartei

Wie schon beim Neujahrstreffen spricht Kickl erneut von einem "politischen Swingerklub" und der Einheitspartei aus Grünen, SPÖ, ÖVP und NEOS.

 20:03

Kickl nennt Nehammer nicht beim Namen

Kickl kommt auf die Rede Nehammers zum "Österreichplan" in Wels zu sprechen. Dort habe sich Nehammer, den er nicht beim Namen nennt, selbst zum "Nebendarsteller" degradiert. Denn der Hauptdarsteller sei ja er, Kickl, gewesen, da Nehammer nur über ihn gesprochen habe. Das Publikum lacht.

 20:02

BKA steht für Bundeskopieranstalt

Kickl meint, BKA stehe nicht für Bundeskanzleramt sondern für "Bundeskopieranstalt". Die Volkspartei würde die Inhalte der Freiheitlichen kopieren, so Kickl.

 19:59

Bad Ischler "Puder-Tanz" und Martin Ho

Eine "angebliche kulturelle Visitenkarte" sollte der "Puder-Tanz" in der Kulturhauptstadt sein. "Ich habe immer geglaubt, das passiert nur im Hinterzimmer vom Martin Ho", meinte Kickl und spielt damit auf das herumgestreute Puder an.

Lesen Sie hier mehr dazu: Wirbel um nackten "Pudertanz" auf der Bühne

 19:56

Kickl schießt gegen ORF

Der Freiheitliche spricht von "linken Agenden" und "Anti-Demokraten" im ORF-Studio.

 19:55

FPÖ-Chef Herbert Kickl tritt jetzt auf die Bühne

Nach der Aufwärm-Runde mit kleinen Spitzen und einigen Sprüchen durch Landeshauptmann-Stellvertreter Haimbuchner kommt jetzt FPÖ-Chef Herbert Kickl zum Redner-Pult. Die Menge in der Rieder Jahnturnhalle tobt, hievt den Freiheitlichen mit "Herbert"-Sprechchören förmlich auf die Bühne.

 19:55

Haimbuchner zur Bierpartei?

Kickl scherzte über Haimbuchners Bier auf "Ex". Der FPÖ-Chef habe Angst, dass er nun zur Bierpartei abwandert - "bei dem Zug".

 19:39

Haimbuchner zeigt Nehammer wie man ein Bier "ext"

Haimbuchner kommt auch erneut auf den "Wasserbier"-Wirbel rund um Kanzler Nehammer zu sprechen. Ein "echter Mann" würde "echtes Bier" trinken, so Haimbuchner. Zur Demonstration "exte" Haimbuchner dann auch noch ein "echtes" Bier.

Lesen Sie hier mehr dazu: ''Wäh!'': Meinl-Reisinger reagiert auf Nehammers Wasserbier-Wirbel

 19:26

Rede von Manfred Haimbuchner

Der oberösterreichische FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner trat als Gastgeber als erstes auf die Bühne. Der Gegendemo, die von "Omas gegen Rechts" organisiert wurde, richtete er sogleich aus: "Hier in der Halle sitzen die Omas mit Hirn".

 19:25

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