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Tiroler NEOS-Chef bietet Schwarz-Grün "Arbeitspakt" an

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Die Tiroler NEOS wollen offenbar weiter unbedingt die harte Oppositionsbank hinter sich lassen und drängen mit Vehemenz in Regierungsverantwortung.

Für das verbleibende knappe Jahr vor der Landtagswahl bot deren Chef und Klubobmann Dominik Oberhofer den schwarz-grünen Koalitionären einen "Arbeitspakt" an, wie er kundtat. Von FPÖ und Liste Fritz erntete er dafür Häme und Kritik.

"In den noch ausstehenden zehn Monaten könnten wir gemeinsam noch einige Vorhaben anpacken", bot sich Oberhofer ÖVP und Grünen quasi als Arbeitshilfe auf den finalen Metern vor der Wahl an. "Das wäre die beste Lösung", meinte der pinke Frontmann.

Für die Zeit nach der Wahl hatte Oberhofer, der erst am Wochenende als Landessprecher bestätigt wurde, kürzlich im APA-Gespräch klargemacht, unbedingt Regierungsverantwortung übernehmen zu wollen und eine Dreierkoalition ins Auge gefasst. Dafür schloss er keine Partei aus, eine schwarz-grün-pinke "Dirndl-Koalition" wie in Salzburg habe aber "Charme".

"Es streiten sich die Hähne wer am schwarzen Misthaufen ein sprichwörtliches 'Mitsitzrecht' hat", reagiert indes Tirols FPÖ-Obmann Markus Abwerzger mit Häme auf Oberhofer und ergänzte: Was Unterwürfigkeit bedeute, sehe man bei Schwarz-Türkis-Grün im Bund und Tirol. "Wenn die Tiroler Neos die neuen Grünen beim Buckeln sein wollen, ist das eine erneute Bestätigung, dass der aufrechte Gang bei Blau zuhause ist".

Liste Fritz-LAbg. Andrea Haselwanter-Schneider attestierte Oberhofer eine "Beiwagerl-Rolle" vor der Wahl übernehmen zu wollen. Damit schieße er "ganz und gar am Ziel vorbei". Sie sah in dem pinken Vorstoß eine spezielle politische Schlüssigkeit: "Dem politisch geschulten Beobachter ist bereits von Beginn der Gesetzgebungsperiode im Jahr 2018 an aufgefallen, dass sich die NEOS in der Oppositionsrolle nicht wohl fühlen. Das Anbiedern an die schwarz-grüne Landesregierung war nicht zu übersehen, wichtige Oppositions- und Kontrollaufgaben waren maximal lästige Pflichterfüllung".

 

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