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Turbulenzen bei Tiroler MFG, Vorstände hinausgeworfen

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Landesobmann Schmidt wird autoritärer Führungsstil vorgeworfen.

Der Tiroler Ableger der impfkritischen Partei MFG (Menschen-Freiheit-Grundrechte) ist in Turbulenzen. Auf Vorschlag von Landesobmann Bernhard Schmidt wurden vom Bundesvorstand zwei Vorstandsmitglieder hinausgeworfen, bestätigte Schmidt selbst der APA einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Mittwochsausgabe). Schmidt steht indes offenbar seinerseits heftig in der Kritik, ihm wird unter anderem autoritärer Führungsstil vorgeworfen.

Bei den beiden Funktionären handelt es sich um den Finanzreferenten sowie die Schriftführerin, so der ehemalige FPÖ-Politiker, der als wilder Mandatar im Innsbrucker Gemeinderat sitzt. Es sei eine "kleine Gruppe", die andere Ansichten vertritt, was den Aufbau der Partei betrifft: "Wir haben einen anderen Zugang". Man habe darüber kein Übereinkommen erzielen können, argumentierte der Landesobmann. Laut "TT" hatten zudem führende Mitglieder in den vergangenen Wochen mehr Mitsprache, auch in den Bezirken, gefordert.

"Bernhard Schmidt ist als Landessprecher keinen Tag länger tragbar, und es kommt auch nicht in Frage, dass er ohne demokratische Legitimation auf Landes- oder Bundesebene für ein Mandat kandidiert", zitierte indes die Tirol-Ausgabe der "Kronen Zeitung" aus einem abgeschickten Schreiben der Schmidt-Widersacher an den MFG-Bundesvorstand. Die MFG Tirol müsse eine rechtlich und finanziell völlig unabhängige, selbst- und eigenständige, autonome Landesorganisation sein, mit eigenen Statuten, Strukturen und Mitgliederbeiträgen sowie allen Kompetenzen. Auch die Bundespartei bekam ihr Fett weg: "Das Vertrauen in den Bundesvorstand der MFG ist zutiefst erschüttert. Das Verhalten des Bundesvorstandes hat leider nichts dazu beigetragen, dieses Vertrauen auch nur ansatzweise wiederherzustellen", hieß es in Bezug auf den Rauswurf von Alexander Todor-Kostic als Kärnten-Chef der MFG.

Schmidt stellte indes einen "diktatorischen Führungsstil" in Abrede. Leute, die ihm einen solchen vorwerfen würden, würden nicht die "Notwendigkeit des Aufbaus" einer Partei verstehen.

Ziel der MFG bleibe es jedenfalls, bei der Tiroler Landtagswahl im kommenden Jahr anzutreten. Ob er Spitzenkandidat sein wird, wollte Schmidt vorerst nicht sagen. Er sei verantwortlich gewesen für den Aufbau der Strukturen - und sei es nach wie vor. Die Frage der Spitzenkandidatur stelle sich zu einem späteren Zeitpunkt. Bei den Gemeinderatswahlen im vergangenen Februar hatte die MFG 64 Mandate in 47 Gemeinden erreicht.

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