Polit-Spitze und ORF hoffen, dass Frieden im Nahen Osten ESC-Abstimmung über Israel verhindert. Bei Ausschluss Israels stünde ORF unter Druck. Plus: 40 Millionen Euro Strafzahlungen
Jeder vernünftige Mensch hofft auf Frieden im Nahen Osten. Im Fall von ORF, Stadt Wien und der türkis-rot-pinken Bundesregierung setzt man derzeit besonders darauf, dass Donald Trumps Friedensplan für Israel und die Palästinenser tatsächlich hält.
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ORF setzt jetzt auf Trump
Dann, so zumindest die Hoffnung von ORFlern und Wiener Roten, wäre eine Abstimmung über eine Teilnahme am Song Contest in Wien obsolet.
Wie oe24 als Erstes berichtet hatte, wollten vor allem Kanzler Christian Stocker und Staatssekretär Alexander Pröll den Druck auf die europäischen TV-Anstalten erhöhen.
Am Mittwochnachmittag fand dazu jedenfalls ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Stocker und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig statt. Der ÖVP-Regierungschef würde gerne die Position von Deutschlands Kanzler Friedrich Merz – ohne Israel sei eine Teilnahme schwer – einnehmen. Die Wiener Roten hingegen wollen zwar auch, dass die israelische Künstlerin teilnimmt, aber die Abstimmung der EBU akzeptieren. Übersetzt: Sollte Israel ausgeschlossen werden, würde Wien den Song Contest trotzdem abhalten wollen.
40 Millionen Euro Strafzahlung für ORF droht
Für den ORF ist die Situation ebenfalls heikel. Immerhin – wie oe24 als Erstes bereits am Mittwoch berichtet hatte – würden dem ORF bis zu 40 Millionen Euro Strafzahlungen drohen falls sie den Song Contest doch nicht ausrichten.
Eigentlich sollten die European Broadcaster (EBU) mit allen teilnehmenden Staaten mitte November in geheimer Abstimmung – einmal in der Geschichte des Song Contest – über die Teilnahme Israels entscheiden. Der ORF setzt sich backstage nun dafür ein, die Abstimmung zu verschieben. In der Hoffnung, dass Frieden Hardcore Länder wie Spanien dazu bringt auf diese Abstimmung zu verzichten.