Nachdem die private Autowahl der SPÖ-Politiker Thomas Drozda und Georg Dornauer heftigst diskutiert wurde, findet sich nun der Wiener Sozialstadtrat Peter Hacker ob der Wahl seines Autos in Erklärungsnot.
Wien. Nachdem Ex-SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda und Tirols SPÖ-Landesparteichef Georg Dornauer aufgrund ihrer privaten Autowahl – beide fahren privat Porsche – sowohl Parteiintern, als auch in der breiten Öffentlichkeit in heftige Kritik gerieten, wird nun über den SPÖ-Sozialstadtrat Peter Hacker ob der Wahl seines Privatwagens diskutiert. Laut Berichten der "Oberösterreichischen Nachrichten" würde Hacker nicht den, ihm zugeteilten, Audi A6 Dienstwagen, sondern einen über 400 PS starken Audi SQ7 fahren. Der Einstiegspreis des SUV beträgt derzeit rund 110.000 Euro.
Die "Luxusproblem"-Debatte geht weiter
Auf die Frage, ob ein Sozialdemokrat denn mit so einem Wagen fahren dürfe, antwortete Hacker gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" mit "Natürlich". Hacker argumentiert, dass der Steuerzahler sogar Geld sparen würde, da er ja mit seinem Privatauto, nicht mit seinem offiziellen Dienstwagen unterwegs seie. Er verrechne "nur" das übliche Kilometergeld und seinen Chauffeur. Als abschließende Argumente für die Wahl eines so teuren Autos bringt Hacker seine Körpergröße ins Spiel: bei einer Körpergröße von 1,90 Meter brauche man auch ein großes Auto – und: "Es kann nicht sein, dass sozialdemokratische oder andere Politiker einem Bettelorden angehören müssen."
Die Autodebatte in der SPÖ
Die Masse der SPÖ-Wähler kommt nicht auf Brutto-Monatsbezüge von mehr als 3000 Euro. Die Parteipromis der österreichischen Sozialdemokratie sorgen nun aber schon seit Monaten immer wieder mit hohen Bezügen, teuren Autos und Luxus-Uhren für Schlagzeilen. Damit schaffen es die SPÖler sogar, von dem heftigen Spesen-Skandal der FPÖ abzulenken. Hier eine Zusammenfassung der jüngsten Fälle:
© oe24
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Thomas Drozda: Vermutlich nicht ganz unabsichtlich parkte der Ex-Bundesgeschäftsführer just an seinem letzten Arbeitstag in der Löwelstraße mit seinem gebrauchten Porsche Carrera direkt vor der SPÖ-Zentrale. Die Provokation wurde auch dementsprechend beachtet. Drozda fiel bereits durch seine Vorliebe für 55.000-€-Uhren und großformatige Bilder auf, letztere lieh er auch von der Republik Österreich für sein Parteibüro aus, die Anfrage dafür kam etwas verspätet.
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Georg Dornauer: Der Tiroler SPÖ-Chef betonte erst kürzlich, dass er entscheiden will, was für ein Auto er fährt. Er sitzt weiterhin in einem Porsche Cayenne (Neupreis ab 75.000 €), will ihn jetzt nach viel Kritik aber doch irgendwie loswerden.
© TZ ÖSTERREICH
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Christian Kern: Der Alt-Kanzler versteht die ganze Aufregung um den gezeigten Luxus der aktuellen Führungsriege in der SPÖ nicht – und postete ein Bild des kommunistischen Freiheitskämpfers und Massenmörders Che Guevara auf Facebook, das diesen mit einer „Rolex“ zeigt. Che sei ein Vorbild, an dessen „Motiven und an seiner Überzeugung trotz Schweizer Präzisionsuhr niemand gezweifelt“ hätte.