Aug' um Aug', Zahn um Zahn - in der türkis-grünen Koalition soll inzwischen der biblischer Hass die Regie führen.
In Österreichs Innenpolitik ging es am Donnerstag in der Früh Schlag auf Schlag: Als erstes machte ganz zeitig in der Früh die Meldung über den Rücktritt von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein die Runde. Aber wo kam das plötzliche Gerücht her: Bei den Grünen ist man sich sicher, dass die Meldung von der ÖVP bereits am Mittwochabend „geleakt“ wurde. Denn der Rücktritt Mücksteins sei laut Grünen-Insidern eigentlich erst später geplant gewesen – nämlich nach der Öffnung an diesem Samstag und der Impfpflicht-Entscheidung kommende Woche. „Die ÖVP wollte vom U-Ausschuss und der Karmasin-Festnahme ablenken“, mutmaßt ein grüner Stratege.
Retourkutsche soll rasch gekommen sein
In der ÖVP glaubt man hingegen, dass die Verhaftung von Ex-Familienministerin Sophie Karmasin am Donnerstag in der Früh als Retourkutsche von den Grünen an „befreundete Medien“ hinausgespielt wurde. Tatsächlich berichtete „Der Standard“ als erstes über die Festnahme von Karmasin.
Fest steht: Das Klima in der Koalition ist – wieder einmal – am Gefrierpunkt angelangt. „Ich würde derzeit gar nichts mehr ausschließen: Auch nicht Neuwahlen“, so ein ÖVP-Insider. Nachsatz: „Aber erst, wenn sich die Situation in der Ukraine beruhigt hat.“