Berührende Szenen beim Gedenken im ehemaligen KZ Mauthausen: Außenminister Schallenberg weinte und umarmte dann den Israelischen Außenminister, dessen Großvater in einem KZ ermordet worden war.
Die Regierung mit Kanzler Nehammer an der Spitze gedachte am Donnerstag der Opfer des Holocaust im ehemaligen KZ Mauthausen. Berührend: Mit dabei war auch Israels Außenminister Jair Lapid, dessen Großvater Béla Lampel kurz vor der Befreiung 1945 im Nebenlager Ebensee ermordet wurde. Außenminister Alexander Schallenberg war derart ergriffen, dass er Tränen vergoss – und seinen israelischen Amtskollegen umarmte.
Stelzer, Karner, Außenminister Lapid, Schallenberg und Nehammer.
Der Bundeskanzler unterstrich, dass die Namen der Opfer nicht vergessen werden dürften. Sie hielten die Erinnerung lebendig, um eine Wiederholung der Geschichte zu verhindern. Nehammer entschuldigte sich im Namen Österreichs bei Lapid für die Ermordung des Großvaters und versprach ihm, das "jüdische Leben in Österreich" zu unterstützen.
Regierung übernimmt Verantwortung
Lapid war dann auch Ehrengast bei einer Gedenkfeier bei Holocaust-Mahnmal in Wien. Die österreichische Staats- und Regierungsspitze sowie Oppositionsparteien bekannten sich zur Verantwortung, die sich aus dem Holocaust-Gedenken ableitet. "Wir alle sind gefordert, Zivilcourage zu zeigen, zu widersprechen, wenn antisemitische, romafeindliche oder fremdenfeindliche Worte fallen", heißt es in einer von der Israelitischen Kultusgemeinde Wien initiierten Erklärung,