Die Pensionsversicherungsanstalt PVA informiert alle Versicherten über 55 über ihre Möglichkeiten, in Pension zu gehen. Dabei hielt man auch über die Möglichkeiten nicht hinter dem Berg, in Frühpension abzutauchen.
Wer über 55 und Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer ist und noch keine Pension bezieht, der fand das Schreiben in diesen Tagen im Postkasten. Oder in der elektronischen Variante der ID Austria. Die PVA hat im Oktober und November alle Geburtsjahrgänge vor 1970 in einem persönlichen Schreiben über ihre Pensionsdaten informiert.
In dem Schreiben erfuhr man, wie viel Pension man zu erwarten hat, wenn man mit dem Regelpensionsalter in den Ruhestand tritt. Bei Frauen und Männern ist das für alle, die jünger als 57 sind, das 65. Lebensjahr. Für ältere Frauen steigt das Pensionsalter schrittweise auf 65 an.
Als weitere Variante wurde eine mögliche Bruttopension für den Fall errechnet, wenn man drei Jahre länger arbeitet - also im Regelfall bis 68. Da winkt ein Bonus von einer um rund 25 % höheren Pension, zumindest was den Bruttowert betrifft.
Soweit so gut, aber das ist nicht alles: Denn alle, die genug Versicherungsjahre haben, können ja schon mit 63 in die Korridorpension gehen, mit entsprechenden Abschlägen. Oder anders gesagt: Die PVA informierte auch über mögliche Frühpensionen.
Ein Umstand, den mehrere oe24-Leser als Einladung zur Frühpension verstehen: "Super, ich kann ab Mai gehen, ich hab das gar nicht gewusst", fasst Leser Andreas K. den Brief durchaus als Einladung auf. Gerhard S. will zwar bis 65 weiterarbeiten, findet die Frühpensionspassage ebenfalls sonderbar.
In der PVA erklärt man den Brief so: "Zu den zentralen Aufgaben der Pensionsversicherung (PV) zählt, die Versicherten zu Themen wie Pensionen, Leistungen etc. zu informieren." In dem Schreiben würden die Versicherten über die möglichen Zeitpunkte ihres Pensionsantritts und ihre voraussichtliche Pensionshöhe informiert: "Für jede*n Versicherte*n wird individuell der für sie*ihn mögliche Zeitpunkt des Pensionsantritts mit den unterschiedlichen Auswirkungen auf die Pensionshöhe aufgelistet:
- vor dem Regelpensionsalter: dauerhafte Verminderung der Pension zum Regelpensionsalter;
- keine Verminderung, keine Erhöhung der Pension;
- nach dem Regelpensionsalter: dauerhafte Erhöhung der Pension durch einen Bonus."
Rund eine Million Briefe verschickt?
Mehrere Fragen von oe24 beantwortete die PVA allerdings nicht: Wie viel die Aktion gekostet hat und wie viele Schreiben verschickt wurden. Da 1,3 Millionen Menschen zwischen 55 und 65 in Österreich leben, kann die Zahl der verschickten Briefe schon an die Million gehen.
Auch die Frage, ob die PVA jetzt nicht mit einem Ansturm auf die Frühpension rechnet, wurde nicht beantwortet.