Airport Prag

Reifenplatzer im Spindelegger-Jet

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Schrecksekunde für den Außenminister: Sein Jet hatte gleich zwei Reifenplatzer.

Prag. Dramatische Augenblicke für Außenminister Michael Spindelegger. Beim Start seines Flugzeugs am Flughafen von Prag platzten gleich zwei (!) Reifen. Der Minister saß auf der Landebahn fest, der geplante Flug musste verschoben werden.

Es passierte auf dem Weg von Prag nach Helsinki. Außenminister Spindelegger hatte gerade einen Kurzbesuch bei seinem tschechischen Amtskollegen Jan Kohout absolviert und wollte mit seinem Stab und einigen Journalisten nach Finnland, um dort Regierungsmitglieder zu treffen und sich u. a. eine Gesamtschule anzusehen.

Ohrenbetäubender Knall. Insgesamt waren 19 Personen an Bord der Dornier 328 der Fluglinie Grossmann Air. Der Jet war auf dem Weg zur Startbahn, als Punkt 15.40 Uhr ein gewaltiger Knall zu hören war – der erste Reifenplatzer. Kapitän Heinz Bleiweiß brachte die Maschine zum Stillstand und ließ sie wieder zurück Richtung Terminal rollen, als ein weiterer Knall die Passagiere schockte. Ein zweiter Reifen war geplatzt.

Warten in der Botschaft. Das Flugzeug war damit manövrierunfähig und steckte auf der Startbahn fest. Ratlosigkeit. Spindel­egger und seine Begleitung wurden in Bussen abtransportiert und wurden in die Residenz des Österreichischen Botschafters in Prag gebracht.

Ursachen überprüft. Kapitän Heinz Bleiweiß: „Gut, dass das schon vor dem Start passiert ist. Hätten wir mit diesem Schaden landen müssen, hätte es gefährlich werden können.“ Auch Hans Grossmann, Chef der österreichischen Airline, war erleichtert: „Ich habe das in neun Jahren noch nicht erlebt. Wir prüfen gerade die Ursachen.“

Die Ersatzteile mussten aus Wien eingeflogen werden. In der Nacht sollte es nach mehrstündiger Verspätung weitergehen.

Minister Spindelegger im Interview

ÖSTERREICH: Hatten Sie Angst?
MICHAEL SPINDELEGGER: Ich würde sagen, wir hatten wirklich Glück im Unglück. Wären diese Reifenplatzer später passiert, wäre die Landung in Helsinki für uns sicher nicht sehr angenehm gewesen.
ÖSTERREICH: Wie konnte das Ihrer Meinung nach passieren?
SPINDELEGGER: Die Gründe müssen noch untersucht werden. Aber das ist nicht entscheidend. Wichtig ist, dass nichts passiert ist.
ÖSTERREICH: Erst kürzlich ist Polens Staatsspitze bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Haben Sie jetzt daran denken müssen?
SPINDELEGGER: Nein, solche Gedanken kann und will ich gar nicht zulassen. Ich fliege so viel, da darf man so nicht denken.
ÖSTERREICH: Wem haben Sie zuerst Bescheid gesagt?
SPINDELEGGER: Natürlich meiner Frau. Ich habe sie gleich angerufen, damit sie es nicht aus den Medien erfahren muss.

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