Fettnäpfchen oder Seitenhieb?

Rendi über Doskozil: "Es gibt keine kräftigere Stimme"

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Pamela Rendi-Wagners Rede beim Landesparteitag im Burgenland sorgte für Aufsehen: "Es gibt im Burgenland keine kräftigere, keine stärkere Stimme für die Menschen in diesem Land", sagte sie in Richtung Doskozil.

Raiding. Beim heutigen SPÖ-Landesparteitag im burgenländischen Raiding machte ein kleinerer Ausrutscher der SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner die Runde. Während ihrer Rede betonte Rendi-Wagner die Vorbildrolle des östlichen Bundeslandes: "Die Burgenländerinnen und Burgenländer schauen aufeinander. Hier zählt der Zusammenhalt. Hier zählt das Miteinander." – Doch dann vergriff sich die SPÖ-Chefin wohl in der Wortwahl während ihrer Lobesrede an den, leicht angeschlagenen, burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. "Deine Stimme mag zwar durch die Operation noch heiser sein. Es gibt im Burgenland aber keine kräftigere, keine stärkere Stimme für die Menschen in diesem Land!", sagte Rendi-Wagner in Richtung Doskozil. Ob es sich um einen kleinen Seitenhieb oder ein "einfaches Hoppala" der SPÖ-Chefin handelt? – Darüber lässt sich bloß spekulieren.
 
Rendi-Wagner kritisierte beim Landesparteitag erneut die Vertagung von SPÖ-Anträgen im Nationalrat. Die Arbeit im Parlament dürfe nicht stillstehen, weil sich zwei Parteien in Koalitionsverhandlungen befinden.
 

SPÖ Burgenland schwor sich mit "Dosko" auf die Landtagswahl ein 

 
Die SPÖ Burgenland hat sich am Samstag in Raiding auf die Landtagswahl am 26. Jänner eingeschworen. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ), dessen Auftritte von "Dosko"-Sprechchören und Standing Ovations begleitet waren, wurde mit einem Votum von 99 Prozent als Spitzenkandidat gekürt.
 
Auch die übrigen Kandidatinnen und Kandidaten der Landesliste wurden "mit einer sehr großen Mehrheit gewählt", teilte SPÖ-Klubobfrau Ingrid Salamon als Vorsitzende der Wahlkommission mit. Bei 299 abgegebenen Stimmen habe es insgesamt 15 Streichungen gegeben.
 
Präsentiert wurden auch noch Ergebnisse der im Oktober durchgeführten Mitgliederbefragung. Dabei war auch gefragt worden, mit wem die SPÖ nach der Wahl vorzugsweise eine Koalition bilden solle. Die FPÖ schnitt dabei mit 49 Prozent am besten ab, gefolgt von den Grünen mit 40 Prozent. Nur 19 Prozent der Befragten hingegen sprachen sich für eine Koalition mit der ÖVP aus.
 
Schon beim Einzug in den Liszt-Konzertsaal wurde Doskozil mit seinem Team von minutenlangem Beifall der an die 700 Gäste begrüßt. Auf der Bühne entstand überdimensional der Schriftzug "Burgenland pur", zusammengesetzt aus Buchstaben in den Landesfarben Rot-Gold.
 
 
 

Doskozil kündigt dritte Stimmband-OP an

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat im Rahmen der Landtagssitzung am Donnerstag angekündigt, dass er sich ein drittes Mal einer Stimmband-Operation unterziehen muss. Da die Anfang Oktober erfolgte Operation keine vollständige Besserung gebracht habe, werde er im ersten Halbjahr nächsten Jahres erneut operiert. Gerüchten, er habe Krebs, erteilte er eine klare Absage.

Unter dem "Gebot der Transparenz" und um zahlreichen Gerüchten, die es zu seiner Gesundheit gebe, entgegenzutreten, habe er sich entschieden, seinen Gesundheitszustand öffentlich zu machen, sagte Doskozil. "Ich will klar und deutlich sagen: Es ist nicht Krebs, es ist nicht lebensbedrohlich", betonte der Landeshauptmann. Er habe sich der Stimmband- und Kehlkopfoperation Anfang Oktober unterziehen müssen, da sich "im hinteren Kehlkopfbereich, bei den Stellknorpeln des Kehlkopfes, eine Beeinträchtigung abgezeichnet hat".

"Will genauso behandelt werden wie jeder andere"

Doskozil wünscht sich einen "fairen und objektiven Umgang" mit seiner Gesundheit. Die Stimmprobleme, die eine weitere Operation erforderlich machen, seien in Zeiten des Wahlkampfes für die Landtagskür am 26. Jänner natürlich eine Beeinträchtigung. "Aber ich will genauso behandelt werden wie jeder andere", sagte Doskozil am Donnerstag in der Budgetrede im Landtag.

Es sei "eine Herausforderung, in der Phase einer Wahlauseinandersetzung die Stimme zu erhalten", betonte der Landeshauptmann. "Es ist natürlich eine schwierige Situation für einen Politiker, wenn er darum kämpft, seine Stimme mit Sprachtraining wiederzuerlangen", sagte Doskozil. Er wolle aber kein "scheinheiliges Mitleid. Das hat mit einer politischen Auseinandersetzung nichts zu tun." Die Stimme beeinträchtige ihn immerhin nicht, Entscheidungen zu treffen.

"Kein Spielball für die Politik"

Seine gesundheitlichen Probleme sollen nicht als "Spielball für die Politik" verwendet werden, betonte Doskozil. Er sei zuversichtlich, dass er die Probleme mittelfristig in den Griff bekommen werde. Durch Stimmtraining gelinge es, seine Stimme zu schärfen. Während er vor zwei Wochen noch keine Stimme gehabt habe, könne er durch das Training nun öffentliche Termine wie die Landtagssitzung wahrnehmen.

 
 
 
 
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