Ungarn enthaftet Menschenschmuggler

Schlepper-Freilassung: Asyl-Allianz gegen Orban

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Die Migration nach Europa bringt die Europäische Union ans Limit. 

Budapest/Berlin/Wien. Es war ein Schock für die österreichischen Behörden – völlig überraschend kündigte Ungarn am Freitag an, alle ausländischen Schlepper aus der Haft zu entlassen. Einzige Bedingung: Die Kriminellen müssen binnen 72 Stunden Ungarn verlassen. Schon 2.500 Schlepper wurden enthaftet. In ihren Heimatländern müssen sie nicht ins Gefängnis.

Karner trifft Minister, verstärkt Kontrollen

Gegenmaßnahmen. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) lässt Gegenmaßnahmen prüfen. Die Grenzkontrollen wurden bereits verstärkt – vor allem für Fahrzeuge aus Serbien, Rumänien und Ungarn.

Treffen. Am Donnerstag trifft Karner die deutsche Innenministerin Nancy Faeser in Berlin, am Freitag kommt der dänische Migrationsminister Kaare Dybvad Bek nach Wien. Beide Male ist der Asyl- und Migrationspakt Thema, der derzeit auf EU-Ebene verhandelt wird. Karner will „Asylverfahren in sicheren Drittstaaten, starken Grenzschutz“.

Heuer wurden bisher 13.634 Asylanträge in Österreich gestellt (–18%). In der EU hingegen steigen die Zahlen. Bis Ende April gab es 324.000 Anträge, ein Plus von 34 %. Besonders betroffen sind Deutschland (+87 Prozent) Italien (+63 Prozent) und Frankreich (+52 Prozent). 

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