16 Experten

Schmieds Kommission stellt Vorschläge vor

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Die Expertenkommission präsentiert heute ihre Vorschläge für das Schulsystem. Eckpunkte: verbale Beurteilung, Kurssysteme, gemeinsame Lehrerausbildung auf der Uni.

"Es gibt die Expertenmeinung, d.h. aber nicht, dass es zu einer 1:1-Umsetzung der Vorschläge kommt“, stellte SPÖ-Bildungsministerin Claudia Schmied bereits klar. Heute präsentiert Vorsitzender Bernd Schilcher die Empfehlungen, die von 16 nationalen und internationalen Bildungsexperten ausgearbeitet wurden. Mitglieder des Gremiums sind beispielsweise Andreas Schleicher, der bei der OECD in Paris die PISA-Studien leitet oder Monika Kircher-Kohl von der Industriellenvereinigung. Die Arbeitsgruppe wurde von Schmied eingerichtet, um Verbesserungen für das Schulsystem vorzuschlagen. Dabei geht es um Anregungen für die Modellversuche zur Erprobung der Neuen Mittelschule. Die Methoden sollen in diesen Schulversuchen laufend evaluiert werden und könnten – bei positiver Bewertung – Eingang in das gesamte Schulsystem finden.

Verbales Feedback
Die Fachleute sprechen sich in ihrem Papier für eine „differenzierte Leistungsbeurteilung“ aus. „Die Leistung sollte auf jeden Fall beurteilt werden, aber sie soll im Vordergrund stehen und nicht die Noten“, begründet ein Kommissionsmitglied den Vorschlag gegenüber ÖSTERREICH. In den Schulversuchen gänzlich auf Noten zu verzichten, sei im derzeitigen „notenfixierten Schulsystem" noch nicht möglich. Die Notenvergabe soll durch verbale Kritik ergänzt werden.

Kein Sitzenbleiben
Die Fachleute regen auch an, „jahrgangsübergreifende Unterrichtsbereiche, die einem Kurssystem entsprechen“ einzurichten. Ehrenrunden bleiben den Schülern somit erspart: Sie müssen nur die negativ beurteilten Fächer wiederholen.

Kein fixer Schulbeginn
Notwendig ist für die Experten auch die Auflösung von „engen, starren Stundeneinheiten“. Ein späterer Schulbeginn bzw. eine morgendliche Gleitzeit wäre vorstellbar. Die Schulen sollen aber selber die Möglichkeit haben, über die neue Tageseinteilung nachzudenken. Die Bildungsprofis plädieren auch dringend für eine gemeinsame Lehrerausbildung auf höchstem, also universitärem Niveau.

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