Plus 9 Prozent

Jugend in Wien außer Rand und Band: 131 Messer sichergestellt

Waffenverbotszone Favoriten: Fast täglich Randale, wieder 5 Syrer geschnappt, die drei andere wegen Schulden niedergestochen haben,131 Messer seit 2024 beschlagnahmt - Jugendkriminalität bundesweit um fünf Prozent gesunken, in Wien allerdings um neun Prozent gestiegen!

Wien. Am Dienstag hat die Polizei in Wien-Favoriten - rund um Reumannplatz und Keplerplatz - bis in die Nacht eine neuerliche Schwerpunktaktion gegen Jugendkriminalität durchgeführt. In den letzten Monaten kam es besonders beim Reumannplatz mehrfach zu Messerattacken - trotz Waffenverbot. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hält die seit März 2024 geltende Waffenverbotszone dennoch für wirksam, wie er am Dienstag sagte.

Seit Inkrafttreten seien 187 Waffen aus dem Verkehr gezogen worden, 131 davon Messer. Das sei "eine stolze Bilanz", sagte Karner am Dienstagabend vor Journalisten. Daher sei es "notwendig, dass wir den Kontrolldruck und die Schwerpunktaktionen auch weiter aufrechterhalten", erklärte der Ressortchef. Er erwartet außerdem durch den Stopp des Familiennachzugs eine langfristige Reduzierung der Jugendkriminalität.

Schwerpunktaktion in Favoriten
© BMI Karl Schober

Schwerpunktaktion in Favoriten
© BMI Karl Schober

Extreme Steigerung bei Syrern und Afghanen

Im März des vergangenen Jahres wurde eine Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität unter Führung des Bundeskriminalamts und Einsatzleitungen einzelner Landeskriminalämter eingerichtet. Karner zog eine positive Bilanz. Im Zuge der Einsätze seien inzwischen 2.470 Minderjährige angezeigt und 147 festgenommen worden. Österreichweit ist die Zahl von Tatverdächtigen zwischen 14 und 21 Jahren laut dem Innenminister um circa fünf Prozent gesunken. In Wien allerdings sei die Zahl jugendlicher Tatverdächtiger um neun Prozent gestiegen.

Schwerpunktaktion in Favoriten
© BMI Karl Schober

Die Problematik zeigt sich vor allem bei den nicht strafmündigen Syrern und Afghanen:  Von 2020 bis 2024 hat sich die Zahl der unter 14-jährigen Tatverdächtigen aus Syrien versiebenfacht!  Afghanen unter 14 gerieten im Vergleich zu 2020 fünfmal öfter ins Visier von Exekutive und Justiz, die warten müssen, bis sie 14 werden, um sie endlich zur Verantwortung ziehen zu können.

Schwerpunktaktion in Favoriten
© BMI Karl Schober

Minister zu Jugendkriminalität: "Unsere Sorgenkinder"
Während es im ersten Halbjahr 2024 333 unmündige syrische Tatverdächtige gab, sind es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ganze 947. Alleine in Wien stieg die Zahl der unter 14-jährigen syrischen Tatverdächtigen von 187 auf 707.   

Schwerpunktaktion in Favoriten
© BMI Karl Schober
  

Mehrfache Messerattacken am Reumannplatz

Am 16. Juni mussten drei Menschen nach einer Messerattacke am Reumannplatz notärztlich versorgt werden. Bereits Anfang Juni wurde in der Waffenverbotszone außerdem ein 33-jähriger Syrer leicht verletzt, zuvor erlitt ein weiterer Syrer im Mai einen Bauchstich. Inzwischen habe die Polizei fünf tatverdächtige Syrer ausgeforscht, die an der Attacke vom 16. Juni beteiligt gewesen seien. "Fünf Tatverdächtige wurden anhand von Bildern wiedererkannt. Die Täter sind alle 16 bis 24 Jahre jung", so Vizepolizeipräsident Franz Eigner. "Jetzt liegt der Fall bei der Staatsanwaltschaft."

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