Wahl-Kommentar

Bohrn Mena: Klima-Krise ist nicht nur grün

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Ein Kommentar von Tierschutzaktivist und Polit-Experte Sebastian Bohrn Mena zum Wahlkampf.

Von wegen Klima-Hysterie. Kaum ein Sachthema dominiert derzeit so stark wie die Klimakrise und wird dabei gleichzeitig so wenig sachlich thematisiert. Denn während sich die einen in belanglosen Worthülsen ergehen, setzen die anderen auf gezielte Relativierung. Und ganz besonders verhaltenskreative Menschen diffamieren gar engagierte Klima-Aktivisten und leugnen unsere Verantwortung. Das ist fatal.

Österreich im Zentrum

Denn eine aktuelle Studie zeigt, dass Wien zu den am stärksten von der Klimaerwärmung betroffenen Städten Europas zählen wird. Um bis zu 8 Grad wird die Höchsttemperatur in heißen Monaten bei uns ansteigen. Auch bei den Folgen für die heimische Landwirtschaft sehen Prognosen einen Anstieg der Schäden auf jährlich bis zu 8 Milliarden Euro bis 2050 voraus.

Fokus auf Landwirtschaft

Apropos Landwirtschaft: Hauptverursacher von Klimakrise & Artensterben ist nachweislich die industrialisierte Landwirtschaft – noch weitaus stärker als der Individualverkehr. Von abgeholzten Regenwäldern für Kraftfutter bis zu Transporten um den halben Globus – dieses System zerstört die ganze Welt. Handelspakte wie der elende Mercosur-Deal, einzig von Neos und Industrie bejubelt, wirken noch verstärkend.

Es gibt Auswege

Doch wir könnten noch viel ändern. Einerseits müssen wir hier und jetzt unseren Beitrag zur Verringerung der Emissionen leisten. Die Versiegelung der Böden muss gestoppt werden, die Städte auf Hitzewellen, die Regionen auf Überflutungen vorbereitet werden.

Der Wandel passiert

Was auch immer wir machen, einen Fehler dürfen wir nicht begehen: Den Wandel zu leugnen. Es ist eine Realität, dass die Wetter­extreme zunehmen und es ist dokumentiert, dass Österreich sich dem nicht entziehen kann. Keine Mauer und kein Zaun können das Wetter aufhalten.

Keine Überschriften-Politik

Dazu gehört auch, dass wir uns nicht mit einer Politik der Überschriften begnügen. Weder von der einen noch von der anderen Seite. Wir sollten die Parteien nicht an der Inszenierung messen, sondern an den vorgelegten Konzepten. Das wird bei diesem beginnenden Schmutzkübel-Wahlkampf sicher nicht einfach, aber wir müssen es trotzdem machen. Die Klimakrise darf keine Angelegenheit couragierter SchülerInnen bleiben, sie muss uns alle berühren.

Nicht anderen überlassen

Auch wenn wir es in Österreich so gewöhnt sind, dürfen wir dieses ­Thema diesmal nicht parteipolitisch schubladisieren. Es gehört nicht den Grünen und es darf auch nicht von der FPÖ geleugnet werden. Es muss sich die Landwirtschafts-Partei ÖVP genauso darum kümmern wie die Vertretung der Arbeitenden und ihrer Angehörigen, die SPÖ. Und wir wiederum sind gefordert, in allen Parteien mit gehörig Druck dafür zu sorgen, dass sie sich des Themas ernsthaft annehmen.

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