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So viel casht Schüssel für den Atom-Job

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Lange hat er warten müssen – jetzt hat Ex-Kanzler Schüssel einen lukrativen Job. Und zwar ausgerechnet beim deutschen Atomriesen RWE.

Persönlich kann man sich für Wolfgang Schüssel freuen: Er sitzt im Nationalrat, erhält statt eines Abgeordnetengehaltes die lukrativere Kanzlerpension von 11.150 Euro brutto – und ab dem 22. April kommt noch einiges dazu: An diesem Tag wird Wolfgang Schüssel als Aufsichtsrat des deutschen Atomriesen RWE bestellt.

Zusammen mit Pension 300.000 Euro im Jahr
Ein lukrativer Job, der den Kanzler zum (Schilling-)Millionär macht: RWE-Aufsichtsräte werden nach dem Konzerngewinn bezahlt – laut Jahresbericht 2008 erhielten sie zwischen 139.000 und 420.000 €. Im Fall des einfachen Aufsichtsratsmitgliedes Wolfgang Schüssel wird die Gage – je nachdem ob er in einem Ausschuss tätig ist oder nicht – zwischen 140.000 und 210.000 € liegen. Wird Schüssel Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden, dann könnte er bis zu 280.000 € im Jahr verdienen. Zusammen mit seiner Kanzlerpension kommt Schüssel damit mindestens auf 300.000 € brutto im Jahr. Schüssel selbst wollte dazu nichts sagen.

Er hat die Expertise für die Nabucco-Pipeline
Warum Wolfgang Schüssel? RWE (Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG) gehört zu den Top-5 Energiekonzernen in Europa. Und ist seit Anfang 2008 auch Mitglied im Konsortium zur Errichtung der Nabucco-Pipeline, das von der OMV-Gruppe angeführt wird. Der Konzern verspricht sich vom Engagement des österreichischen Kanzlers einiges, hat Schüssel doch die besten Kontakte nach Südost-Europa. Schüssel war Anfang bis Mitte der 90er Jahre als Wirtschafts- und damit als Energieminister tätig.

Atomgegner in Österreich sind jetzt schockiert
Nur: Wie verträgt sich das Engagement des früheren österreichischen Bundeskanzlers bei einem führenden Atomenergie-Konzerns mit der Anti-Atomhaltung in seiner Heimat? Gar nicht, finden die Grünen und eröffnen das Feuer auf den Ex-Kanzler: „Die Verquickungen zwischen ÖVP und der fossilen und atomaren Energiewirtschaft sind einfach zu eng“, wettert die Grüne Christiane Brunner. Noch heftiger die Atomgegner in Oberösterreich: „Es ist unvorstellbar, dass ein hochrangiger österreichischer Politiker einen Aufsichtsratsposten in einem führenden Atomkonzern annimmt, dessen Aktivitäten sich gegen die Sicherheitsinteressen der österreichischen Bevölkerung richten“, so Radko Pavlovec, Anti-Atom-Beauftragter des Landes OÖ.

Schüssels Engagement ist schon das zweite einer österreichischen Polit-Größe: Erst im Februar hatte der Rückversicherer Munich Re mitgeteilt, dass Benita Ferrero-Waldner zum Aufsichtsratsmitglied bestellt wurde.

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