WKÖ-Mann Rudolf Lohberger hatte Verbindungen zu Castellana.
In der Affäre rund um die Militärmessen-Firma "Castellana Business Development" berichtet die Tageszeitung ÖSTERREICH (Samstag-Ausgabe) jetzt neue Details. Der Tageszeitung liegt ein vertraulicher Briefverkehr von Castellana-Geschäftsführer Stefan Kreuzer vor (er arbeitete in den 1990ern in der FPÖ-Bildungsakademie mit Herbert Scheibner, jetzt BZÖ-Vizeklubchef).
Um Geld für Castellana einzutreiben, droht Kreuzer in diesem Brief einer britischen Firma, dass sie nicht mehr im offiziellen Kalender der WKÖ gelistet wird. Die Firma könne aber Castellana-Mitarbeitern einen "Business-Flug von Wien nach Kuala-Lumpur zahlen sowie ein Fünfsternehotel - wie für Dr. Lohberger zwei Jahre zuvor". "Unser Freund Lohberger" sei "sehr aufgebracht".
Lohberger bestreitet
Rudolf Lohberger, Geschäftsführer der ARGE
Sicherheit und Wirtschaft in der WKÖ, wies zuletzt jeden Zusammenhang von
sich: "Ich war und bin persönlich weder an der Firma Castellana beteiligt
noch auf irgendeine Weise mit ihr verbunden. Es gibt auch keine
geschäftlichen Verbindungen zwischen der WKÖ und Herbert Scheibner."
BZÖ-Vizeklubchef Herbert Scheibner soll mit Rudolf Lohberger von der Wirtschaftskammer (WKÖ) Castellana als Strohfirma betreiben und auch Infos des Militärgeheimdienstes verwenden - ÖSTERREICH berichtete. Scheibner, FPÖ-Verteidigungsminister von 2000 bis 2003, weist jegliche Verbindung zurück, er kenne die Firma nur aus einer "Bürogemeinschaft". Denn die Scheibner Business Development teilt sich das Sekretariat mit Castellana.