Der Psychoanalytikerin sind die frauenverachtende Aussagen ein Dorn im Auge.
Die Psychoanalytikerin Rotraud Perner ist aus der SPÖ ausgetreten. Als Grund nannte sie am Samstag gegenüber der APA und in einem offenen Brief ihrer Meinung nach frauenverachtende Aussagen von Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler. Perner war in den 1970er- und 1980er-Jahren selbst für die SPÖ Bezirksrätin und Landtagskandidatin. Nun meinte sie nur mehr: "Mir reicht's!"
"Für wie dumm hält mich meine Partei SPÖ", meinte Perner in ihrem Brief, "dass ich nicht merke, wie die Führungsriege versucht, Menschen - besonders Frauen - abzuwerten?" Anlass für Perners Parteiaustritt waren Angriffe Niedermühlbichlers gegen "politisch unbedarfte Quereinsteigerinnen" der ÖVP. Der SPÖ-Bundesgeschäftsführer hatte sich gefragt, "welche politischen Konzepte eine Miss Burgenland, eine Ex-Miss Austria oder eine Weinkönigin einbringen können".
Perner will von ihrer ehemaligen Partei nun wissen: "Was soll es, neue bzw. junge Nationalratskandidatinnen auf irgendein politisch völlig irrelevantes Detail ihrer Biografie zu fixieren?" Diese "frauenverachtenden Abwertungsversuche" hätten bei ihr, Perner, nur dazu geführt, "dass ich mich über die Frauen genau informiert habe und mich mit ihnen solidarisch erklären will".
"Ich schwanke schon seit längerer Zeit", meinte Perner nun zu ihrem endgültig erfolgten Parteiaustritt gegenüber APA. Seit 1967 sei sie Parteimitglied gewesen. Nun sei das Austrittsschreiben an die Parteispitze aber endgültig erfolgt.