Linzer Bürgermeister

SPÖ-Chef Babler schweigt zu Skandal-Causa Luger

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In der Bundes-SPÖ war am Donnerstag in der Causa Kerschbaum vorerst weiter Zurückhaltung angesagt.

SPÖ-Nationalratsabgeordneter und Finanzsprecher Jan Krainer wollte dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) seine Meinung persönlich übermitteln. Er habe dazu eine "sehr explizite Meinung", wolle diese jedoch nicht über die Medien ausrichten, sagte Krainer bei einer Pressekonferenz in Innsbruck auf Nachfrage. Luger hatte eingeräumt, Hearing-Fragen vorab weitergegeben zu haben.

Meinungen parteiintern und nicht medial zu diskutieren, habe er immer so gehandhabt, sagte Krainer zu der Causa. Er habe ja "Name, Adresse und Telefonnummer" und könne seine Haltung dem Betroffenen "ins Gesicht" sagen. Zu einem möglichen Rücktritt des Bürgermeisters habe er eine "nicht überraschende" Meinung, sagte der stellvertretende SPÖ-Klubobmann auf Nachfrage. Diese werde er aber persönlich überbringen - und zwar parteiintern "nicht leise". "Er hat selbst gesagt, dass das ein Fehler war und sich entschuldigt", verwies Krainer auch auf eine vorherige Stellungnahme Lugers.

"Unangenehm überrascht"

Auch die Tiroler SPÖ-Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim bekannte, von der Geschichte "unangenehm überrascht" worden zu sein. Sie werde diese jedenfalls bei der nächsten Bundesparteivorstandssitzung thematisieren, versprach die Tiroler SPÖ-Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl am 29. September. Für letztere sei die Causa natürlich "nicht total hilfreich", räumte Krainer auf Nachfrage ein. Jedenfalls habe er diese nicht als "Turbo-Boost" empfunden.

Trotz der Erklärung Lugers, im Jahr 2017 vorab "allgemeine Fragen zum Hearing" um die Stelle als künstlerischer Leiter der Linzer Veranstaltungsgesellschaft LIVA und des Brucknerhauses an den mittlerweile entlassenen Dietmar Kerschbaum weitergegeben zu haben, hatte die Stadtpartei dem Bürgermeister am Vortag zu "100 Prozent" das Vertrauen ausgesprochen. ÖVP-Vizebürgermeister Martin Hajart dachte in Folge an einen Misstrauensantrag. Er wolle sich mit den anderen Fraktionen deshalb abstimmen, hieß es am Mittwoch. Die notwendige Zweidrittelmehrheit dürfte aus aktueller Sicht kaum zu erreichen sein, nachdem die SPÖ 22 von 61 Gemeinderatsmandaten hat.

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