Ex-BZÖ-Chef Petzner verriet Wahlkampftricks – und demontierte sich damit selbst.
Kurz nach seinem Abgang als BZÖ-Chef leistete sich Stefan Petzner seinen wohl finalen Patzer. Vor Studierenden der Fachhochschule für Journalismus in Wien gestand der 27-Jährige am Donnerstag: „Wenn man zu viel Emotion zeigt, kann einem das zum Verhängnis werden, wie man bei mir gesehen hat.“ Das berichtete der Standard. Freilich lautete die BZÖ-Linie bisher, dass Petzners Gefühlsausbrüche nach dem Tod seines „Lebensmenschen“ Jörg Haider nicht der Grund für den Rücktritt gewesen seien. Petzner müsse sich eben voll auf den Kärntner Wahlkampf konzentrieren.
Auftrittsverbot für Westenthaler
Auch sonst ließ Petzner
tief blicken: So hätte Peter Westenthaler wegen seiner Verwicklung in die
Prügelaffäre während des Nationalratswahlkampfs ein Rede- und
Auftrittsverbot gehabt. Auch inhaltlich habe es beim BZÖ gehapert: „Ein
Parteiprofil war nicht vorhanden“, so Petzner. Das BZÖ-Logo habe er
absichtlich rechts unten am Plakat, in der „Pinkelzone“ platziert, denn:
„Das BZÖ war zu dieser Zeit zum Draufpinkeln.“
Scheuch: „Nicht gescheit“
Dennoch hält das BZÖ
vorerst dicht: Der Kärntner Landesparteichef Uwe Scheuch steht (noch) hinter
Petzner als Wahlkampfleiter: „Stefan hat in bekannt ausführlicher Art
philosophiert. Das ist noch kein Grund, ihn jetzt abzulösen.“ Nachsatz: „Er
wird noch lernen, dass es nicht gescheit ist, alles, was man denkt, auch
gleich zu sagen.“