Die Salzburger FPÖ hofft nach dem blauen Frühlingsfest auf 20 Prozent.
Die FPÖ hofft bei der Salzburger Landtagswahl am Sonntag auf mehr als 20 Prozent und das Verhindern einer schwarz-grünen Koalition. Daher appellierte FP-Chefin Marlene Svazek beim Wahlkampfabschluss am Samstag an unzufriedene Konservative, diesmal FPÖ zu wählen. Unterstützung kam von Vizekanzler Heinz-Christian Strache, der u.a. die Kürzung der Mindestsicherung für Zuwanderer auf 350 Euro ankündigte.
Vorverlegtes Maifest
Für den Wahlkampfabschluss hatte die Salzburger FPÖ ihr traditionelles Maifest im Salzburger "Kuglhof" um eine Woche vorverlegt. Den etwa 500 Unterstützern im Festzelt wurde ein klassisches blaues Wahl-Event geboten - mit Bier, Grillhuhn, John Otti Band ("Ein Prosit der Gemütlichkeit") und dem Einzug von Svazek und Strache zur Wahlhymne "Immer wieder Österreich".
Der FPÖ werden - nach 17 Prozent und Platz vier bei der Wahl 2013 - diesmal Gewinne vorhergesagt. Als Wahlziel gab Svazek in ihrer Ansprache einmal mehr 20 Prozent aus. "Ich glaube an die 20 Prozent. Aber für diese 20 Prozent plus brauchen wir euch alle", appellierte sie an die knapp 500 Unterstützer und Funktionäre im Festzelt, auch wirklich zur Wahl zu gehen.
Außerdem hofft die FP-Chefin auf schwarze Leihstimmen: "Liebe Konservative, die ihr Angst habt, dass es eine Neuauflage von Schwarz-Grün gibt - Ihr müsst uns wählen!" Denn sollte sich Schwarz-Grün wieder ausgehen, werde Landeshauptmann Wilfried Haslauer natürlich den Weg des geringsten Widerstandes gehen und sich den schwächsten Partner aussuchen: "Dann rennen die Schwarzen noch überheblicher im Land herum, als sie es jetzt tun."
Spitze gegen Kern und Häupl
Als Hauptredner trat dann Vizekanzler Strache an. Er präsentierte die freiheitliche Regierungsbeteiligung auf Bundesebene als Erfolgsbilanz und verwies etwa auf das geplante "Nulldefizit" und eine neuerliche Verschärfung des Fremdenrechts. Für die Mindestsicherung kündigte Strache eine Kürzung auf 350 Euro plus Sachleistungen für Zuwanderer und andere Personen "die noch nie eingezahlt haben" an. Spitzen gab es u.a. in Richtung SP-Chef Christian Kern, der Strache und ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz als "Moskauer Pyramide" - "zwei B'soffene, die sich gegenseitig abstützen" - bezeichnet hatte. "Aber wir zwei stützen uns wenigstens - ich stell mir grad vor den Kern und den Häupl", ätzte Strache zurück.
Zum Abschluss forderte der FP-Chef von den Unterstützern noch einen letzten Wahlkampfeinsatz. "Bitte sprecht in eurem Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis jeden an. Zu Haus bleiben ist eine Katastrophe!" Denn dass die ÖVP stärkste Partei und Haslauer Landeshauptmann bleibe, stehe ohnehin schon fest. Jetzt gehe es darum, die FPÖ so stark zu machen, "dass wir nicht wieder mit Schwarz-Grün aufwachen".