ibiza.jpg

ÖSTERREICH hat die Reise-Rechnungen

Strache: Ibiza-Trip kostete 17.550 Euro

Teilen

ÖSTERREICH hat die Ibiza-Urlaubsrechnung von Heinz-Christian Strache.

Wien/Ibiza. Es erinnert ein wenig an eine US-Serie, die die Welt der „Reichen und Schönen“ als andauernden Krimi mit Betrug, Verrat und jeder Menge abgehobenem Lifestyle darstellt. Nur, dass es hier nicht um die Upper East Side in New York geht, sondern um die Welt des Heinz-Christian Strache. Hat er über Jahre hinweg etwa teure Luxusurlaube indirekt via FPÖ abgerechnet?

Strache weist Vorwürfe der Ex-Mitarbeiter zurück

Drei seiner ehemaligen Mitarbeiter – zwei Ex-FPÖ-Bodyguards und seine einstige langjährige Assistentin – belasten ihn und sich selbst in der Spesen-Causa schwer. Sie behaupten, dass ihr Ex-Chef Strache ihnen jahrelang den Auftrag gegeben habe, private Rechnungen umzuwandeln und dann der FPÖ zu verrechnen.
 
Strache weist diese Beschuldigungen allesamt von sich. Und behauptet seinerseits, dass seine Ex-Mit­arbeiter die Rechnungen der Partei ohne sein Wissen untergejubelt hätten. Derzeit werden sowohl die drei Ex-Mitarbeiter als auch Strache und seine Frau Philippa als Beschuldigte geführt. Für alle gilt die Unschuldsvermutung. Oliver R. und ein weiterer Bodyguard haben jedenfalls jahrelang Rechnungen von Strache kopiert, die nun der Kriminal­polizei vorliegen.
 
In dem ÖSTERREICH vorliegenden jüngsten Anlass­bericht gab Oliver R. an, dass die „Geldflüsse seitens Heinz-Christian Strache, zeitnahe Abhebungen von den Gehalts- und Geschäftskonten des Strache vorhanden“ seien. Daher wurden Straches Konten nun geöffnet. Laut dem Anlassbericht „entstand zumindest fol­gender derzeitiger Schaden in Höhe von 580.832,82 Euro zum Nachteil der FPÖ-Landesgruppe Wien, der FPÖ-Bundespartei, des freiheit­lichen Parlamentsklubs“.
 
ÖSTERREICH liegen sämtliche Rechnungen vor, die die drei Belastungszeugen kopiert hatten und sich jetzt in den Ermittlungsakten wiederfinden:
 
 
Strache: Ibiza-Trip kostete 17.550 Euro
© oe24
× Strache: Ibiza-Trip kostete 17.550 Euro
Die Urlaubsrechnung der Familie Strache für den Urlaub im Juli 2017: 17.550 Euro für 2 Suiten im "Palladium Palace Ibiza Resort" sowie Flüge für seine Mutter und die beiden Kinder.
 
Strache: Ibiza-Trip kostete 17.550 Euro
© oe24
× Strache: Ibiza-Trip kostete 17.550 Euro
Weitere Rechnungen für Luxus-Urlaub in Dubai und Ibiza, die Straches Ex-Assistentin vorgelegt wurden. 33.000 Euro kostete der Dubai-Trip 2017, 3,528,74 Euro zwei Nächte auf Ibiza
 
Strache: Ibiza-Trip kostete 17.550 Euro
© oe24
× Strache: Ibiza-Trip kostete 17.550 Euro
Der Anlassbericht nach der Aussage von Ex-Bodyguard R., der zur Konten-Öffnung bei Heinz-Christian Strache führte.
 

Luxus-Urlaube auf Ibiza, in Dubai und der Schweiz

Besonders pikant: Es geht auch um die 17.550-Euro-Rechnung für den Strache- Familienurlaub im Juli 2017. Zwei Suiten im „Palladium Palace Ibiza Resort“ sowie Flüge für seine Mutter und zwei Kinder inklusive Transfer vom 14. Juli bis zum 28. Juli 2017. Also genau zu dem Zeitpunkt, an dem bekanntlich auch das Ibiza-Video aufgenommen wurde, das zu Straches Rücktritt führte.
 
Strache: Ibiza-Trip kostete 17.550 Euro
© Palladium Palace Ibiza Resort
× Strache: Ibiza-Trip kostete 17.550 Euro
Das Palladium Palace Ibiza Resort
 
Zudem noch eine Rechnung, die an Straches Ex-Assistentin K. S. ging, wo für „Zwei Nächte“ auf Ibiza 2017 weitere 3.528,74 Euro eingemeldet wurden.
 
Und eine 33.000-Euro-Rechnung für einen Dubai-Trip 2017.
 
Im Sommer 2018 wurde dann ein Privatjet für eine Ibiza-Reise für Strache, dessen Frau Philippa, ihren Bruder und Begleiterin in Höhe von 11.000 Euro gechartert.
 
Vom 17. 11. 2017 bis 23. 11. 2017 liegt eine Rechnung von Philippa Strache im Willy-Bogner-Chalet von stolzen 5.000 Euro für vier Nächte vor.
 
Wer auch immer diese Urlaube bezahlt haben mag, günstig waren sie nicht. 
 

Strache-Anwalt: "Selbst bezahlt"

Straches Anwalt Johann ­Pauer dementiert gegenüber ÖSTERREICH Vorwürfe.
 
Wien. „Selbstverständlich hat mein Mandant die Kosten dieser Reisen selbst getragen. Eine gegenteilige Behauptung findet sich auch im Ermittlungsakt nicht“, schreibt Straches Anwalt Johann Pauer. Die „Umwandlungs-Vorwürfe“ basierten „nicht auf Zeugenaussagen, sondern ausschließlich auf Schutzbehauptungen anderer Beschuldigter“, so Pauer.
 
Isabelle Daniel
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten