Strache postete am Tag seines Partei-Ausschlusses ein Plagiat. Das hatte Folgen.
Wien. Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist knapp einer extrem hohen Geldstrafe entgangen. Am 12. Dezember postete er als Reaktion auf seinen Ausschluss aus der FPÖ den John-Otti-Song Liebe ist der Weg. Es handelt sich um eine FPÖ-Hymne für Strache. Refrain: „HC für Österreich, er kämpft um unsere Würde.“ Das Problem: Es ist ein Plagiat. Der Song heißt eigentlich Run und stammt von der schottischen Band Snow Patrol. Und: Universal Music hatte als Rechte-Inhaber bereits 2013 gegen die missbräuchliche Verwendung geklagt. Geendet hatte es 2014 mit einem Vergleich zwischen Universal, der FPÖ und Strache.
Universal-Chef Cornelius Ballin bestätigte das gegenüber ÖSTERREICH. Nicht bestätigt hat der Manager zwar, dass für Zuwiderhandeln eine hohe Pönale festgelegt ist. In FPÖ-Kreisen ist aber von Zahlungen von täglich bis zu 100.000 Euro die Rede. Das Strache-Posting sorgte deswegen für Kopfschütteln bei der FPÖ: Strache muss von dem Vergleich gewusst haben.
Trotzdem hat der Ex-FPÖ-Chef Glück gehabt. Am 19. Dezember kontaktierte ÖSTERREICH Universal, wenige Stunden später war das Posting wieder gelöscht worden. Ohne auf Details einzugehen, erklärt Universal-Chef Ballin, ein Anwalt habe sich mit Strache in Verbindung gesetzt. Mit dem Löschen des Postings sei die Sache aber erledigt.
Weggemobbt. Ruhig ist der Ex-Politiker trotzdem nicht: Am Wochenende ließ er eine ganze Serie von kritischen Postings gegen Türkis-Grün („Belastungskoalition“) los. So beklagt Strache: „Ich wurde weggemobbt.“
Günther Schröder