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FELLNER! LIVE-Interview

Strache: "War nach dem Rücktritt wie in Trance"

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Auf oe24.TV gab es das große Interview zu Straches Polit-Comeback. Am Sonntag zeigt das Team HC Strache das neue 'Ibiza-Video'. 

Wien. HC Strache stellte sich auf oe24.TV den Fragen von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.
 
oe24.TV: Ein Jahr nach dem Rücktritt der Neustart. Warum tun Sie sich das an?
 
HC Strache: In dem letzten Jahr ist viel passiert. Die Video-Zusammenschnitte waren ja sehr verkürzt – aber eine peinliche Situation. Ich bin zurückgetreten, weil ich sicherstellen wollte, dass die türkis-blaue Regierung weiterarbeitet. Ich war in der Folge in Trance. Das Trauma habe ich bis heute nicht überwunden. Wichtig ist aber, dass man daraus lernt und wieder aufsteht.
 
oe24.TV: Sie wollten doch nie mehr wieder zurückkehren.
 
Strache: Nie mehr habe ich nicht gesagt, aber ich wollte mich endgültig zurückziehen. Dann hat es Verleumdungen gegeben, man hat meine Frau schäbig behandelt. Das hat viele Bürger empört.
 
oe24.TV: Waren Sie bei einem Therapeuten?
 
Strache: Nein, aber ich hätte einen gebraucht. Dann wäre es rascher gegangen, dar­über hinwegzukommen. Aber meine Frau hat mir natürlich unglaublich geholfen.
 

Team HC Strache will am Sonntag "Ibiza-Video" ausstrahlen 

 
Ex-FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache, seit neuestem Chef seines eigenen Teams, will Sonntag um 18 Uhr ein "Ibiza-Video" via Facebook  ausstrahlen. Ob es sich dabei um das Original handelt oder nur ein PR-Gag am Jahrestag der Affäre zu erwarten ist, ließ Generalsekretär Christian Höbart auf APA-Anfrage offen. In einer Aussendung verkündete Höbart zuvor: "Ich darf eine Sensation verkünden. Denn exakt ein Jahr nach dem Erscheinen des Ibiza-Videos, am gleichen Tag und zur selben Uhrzeit sehen Sie auf der Facebook-Seite unseres Bundesparteiobmannes das Ibiza-Video mit HC Strache."
 

Angriff mit neuem Namen: "DAÖ" wird "Team HC Strache"

 
Ziemlich genau ein Jahr nach Ausbruch der Ibiza-Affäre wurde der Hauptdarsteller des Ibiza-Videos, Heinz-Christian Strache, wieder Chef einer Partei. Er übernahm von DAÖ-Obmann Karl Baron die aus der FPÖ entstandene Bewegung, die sich nun in "Team HC Strache, Allianz für Österreich" umbenennt. "Konkurrenz belebt immer", so Strache, der das Team als "neue, moderne Bewegung" bezeichnete.

Strache
© APA/HARALD SCHNEIDER
× Strache
Baron sprach von einem "historischen Tag", freilich nicht wegen Ibiza, sondern wegen des 65-jährigen Jubiläums der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags. Er nahm auch Bezug auf Kunst-und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne), die heute ihren Rücktritt bekannt gab. "Ulrike Lunacek geht, HC Strache kommt."
 
Video zum Thema: DAÖ wird zu Team HC Strache
 

Team HC Strache - Laut Stronach-Anwalt keine Kooperation

Nicht nur der Name, auch das Logo des "Team HC Strache" weist eine große Ähnlichkeit mit jenem des Team Stronach auf. Dessen Anwalt , Michael Krüger, schloss auf APA-Anfrage eine Absprache oder Kooperation "zu hundert Prozent" aus. Ob aufgrund des Namens oder des Logos eine Verwechslungsgefahr besteht, werde man sich aber anschauen. Auch für Strache sind die Ähnlichkeiten Zufall.
 
Ein unterbrochener Kreis mit einem Häkchen hatte auch das Logo des Team Stronach geziert, auch neben dem Schriftzug des Team HC Strache - wie auch schon zuvor jenes der Allianz für Österreich (DAÖ) - ist dieses leicht abgewandelt zu sehen. Krüger, der das Design noch nicht selbst gesehen hat, nimmt das Detail zwar gelassen, dennoch will er eine mögliche Verwechslungsgefahr rechtlich prüfen, sollte sich diese bestätigen.
 
Eine Assoziation mit dem Team Stronach ist laut dem Anwalt jedenfalls nicht beabsichtigt. Nach Straches Rücktritt aus allen Funktionen nach der Ibiza-Affäre gab es zwar ein Treffen mit Frank Stronach, das Spekulationen über eine allfällige Unterstützung auslöste. Der Austro-Kanadier unterstütze allerdings "in keiner Weise" die junge Partei, betonte Krüger. Zudem könne Stronach derzeit ohnehin aufgrund der Corona-Pandemie nicht nach Österreich einreisen.
 
Auch Strache betonte bei der Präsentation seines Teams, dass keine Leute des Team Stronach mit an Bord seien. Sämtliche Ähnlichkeiten seien Zufall. Beim Logo gehe es "um das Tiefblau", während die Anderen hellblau geworden seien. Das Design sei grafisch "ganz gut getroffen", findet Strache. Seine Persönlichkeit sei im Namen enthalten und darum gehe es.
 
Video zum Thema: Strache ist wieder Parteichef
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