Nach Koza-Affäre

Trotz ÖVP-Wahlsieg: Vösendorf bekommt roten Bürgermeister

Neue Schlappe für die ÖVP in Vösendorf.

Nach der Affäre rund um Ex-ÖVP-Bürgermeister Hannes Koza, der wegen Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung und falscher Beweisaussage rechtskräftig zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt worden war, verloren die Türkisen in einer Neuwahl zwar die absolute Mehrheit, behielten aber weiter Platz Eins. Weil SPÖ und die Bürgerliste V2000 nun eine Koalition bilden, verliert die ÖVP jetzt aber auch den Bürgermeister-Sessel.

Die rote Spitzenkandidatin Gabi Scharrer wird damit wohl am Montag bei der konstituierenden Sitzung zur neuen Bürgermeisterin gewählt werden, wie die SPÖ am Samstag in einer Presseaussendung bekannt gab. Gemeinsam mit der Bürgerliste V2000 habe man sich "auf ein Koalitionsabkommen verständigt". Versprochen wurde eine "Zusammenarbeit auf Augenhöhe".

Weitere Parteien für Mehrheit benötigt

Das Arbeitsübereinkommen zwischen Roten und V2000 sieht Bürgerlisten-Spitzenkandidat Peter Meisinger als Vizebürgermeister vor. Einziges Manko der neuen Koalition: Sie erreicht nur 16 der 33 Mandate im Gemeinderat. Neos und Grüne sollen aber dem Vernehmen nach bei den Beschlüssen im Gemeinderat mitgehen, bestätigte Alfred Strohmayer von der SPÖ Vösendorf einen Online-Bericht des "Kurier" am Samstag gegenüber der APA.

Zwar gebe es keine schriftliche Vereinbarung, aber eine "mündliche Zusage." Die vier Fraktionen verfügen gemeinsam über eine Mehrheit von 18 Mandaten. Auch habe man die beiden Fraktionen wie auch die FPÖ in die Erstellung des Arbeitspapiers eingeweiht.

Das Vertrauen zum türkisen Mitbewerber sieht man offenbar zerrüttet. Es würden die gleichen Personen wie bei Ex-Bürgermeister Koza am Werk sein, so Strohmayer. Interims-Bürgermeisterin Birgit Petross hätte sechs Monate Zeit gehabt zu zeigen, was sie könne.

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