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Kickl hat Trumpf im Koalitionspoker

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Keiner will mit Kickl, aber: Eine Zweier-Koalition wäre derzeit nur mit der FPÖ möglich.

Mehrheiten. Geht es nach aktuellen Wahlversprechen – die FPÖ von Herbert Kickl könnte sich gleich an die Oppositionsbänke festkleben: SPÖ, aber auch die ÖVP beteuern, mit dieser Partei keinesfalls eine Regierung bilden zu wollen. Die SPÖ hat dazu sogar einen Parteitagsbeschluss, bei der ÖVP hingegen lehnt Kanzler Karl Nehammer dezidiert ab, dass Kickl auf einer Regierungsbank neben ihm Platz nimmt – worauf dieser allerdings im Fall einer Koalition besteht.

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© oe24
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Schwierig. Nun, das wird also nicht einfach mit der Regierungsbildung. Denn wäre am Sonntag eine Nationalratswahl – die FPÖ hätte klar die Nase vorn. Laut Lazarsfeld Gesellschaft für OE24 (2.000 Befragte vom 16. bis 18. 10., max. Schwankung 2,2 %) kommt Kickl mit seinen Blauen derzeit auf 29 %. Zwar ein Prozentpunkt weniger im Vergleich zur Vorwoche – aber ein deutlicher Vorsprung vor der SPÖ. Denn Andreas Bablers uneinige Truppe verliert einen Punkt, kommt auf 24 %. Und die ÖVP stagniert bei 21 %.

Gegen Kickl ginge es nur mit einem »Dreier«

Das ist starker Tobak: Die FPÖ ist derzeit so stark, dass sich Zweier-Koalitionen nur mit ihr ausgehen. Eine FPÖ-ÖVP-Koalition etwa käme aktuell auf 94 Mandate. Wollen SPÖ und ÖVP aber ohne die Blauen regieren, bräuchten sie eine dritte Partei, konkret Neos oder Grüne. Wie das angesichts der Differenzen funktionieren soll? Dafür bräuchte es wohl ein politisches Wunder.

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Kanzler. Was den anderen Parteien noch zu denken geben sollte: Kickl ist in der wöchentlichen Kanzlerfrager trotz seines Radikalinski-Kurses auch in der Kanzlerfrage die klare Nummer 1: 
20 %, so die Rohdaten, würden ihn zum Kanzler wählen, Babler kommt da nur auf 15 %. Völlig abgestürzt ist indes Nehammer mit nur 13 %.

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