Ab 1. Juni

Unternehmer müssen Arzt bar bezahlen

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Die Verhandlungen zwischen SVA und Ärztekammer sind gescheitert.

Im Honorarkonflikt zwischen der Sozialversicherung der Gewerbetreibenden (SVA) und der Ärztekammer (ÖÄK) hat es Dienstag Nachmittag keine Lösung gegeben, die Verhandlungen sind gescheitert. Damit steht ab 1. Juni ein vertragsloser Zustand ins Haus, bestätigten beide Seiten vor Journalisten. Einen konkreten Zeithorizont für eine Lösung gibt es derzeit nicht, man wolle aber neue Wege für die Zusammenarbeit suchen, erklärten Ärztekammerpräsident Walter Dorner und SVA-Chef Christoph Leitl.

Leistungsvertrag
Die Verhandlungen seien u.a. daran gescheitert, dass es seitens der SVA keine Anpassung des Leistungsvertrages gebe, hieß es von der Ärztekammer. Seit 2004 habe es keine Anpassung der Honorare gegeben, erklärte Günther Wawrowsky, Vizepräsident der Ärztekammer. Die Ärzte hätten sich eine Anpassung sowie eine leichte Umstrukturierung gewünscht, die SVA habe aber weitermachen wollen wie bisher. Ein vorgelegtes Papier der SVA enthalte Vorschläge, die in kurzer Zeit ohnehin nicht machbar gewesen wären.

Dorner meinte, man werde sich die Vorschläge der SVA genau ansehen. Bis Ende September wolle man ein neues und modernes System erarbeiten, sodass für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation entstehe. Auch Leitl betonte, dass man in Zukunft nach einer völlig neuen Lösung suchen wolle, dabei solle das System mehr in Richtung Vorsorge gehen. Laut Wawrovsky könne man den Patienten allerdings derzeit keinen Zeithorizont nennen, bis wann es eine Lösung geben werde.

Bar-Zahlung
Im Falle des vertragslosen Zustand müssen die betroffenen Patienten die Leistungen beim Arzt bar bezahlen und erhalten nur 80 Prozent des Tarifs, den die Ärzte bisher den Kassen verrechnet haben, zurück. Der stellvertretende SVA-Obmann Martin Gleitsmann erklärte allerdings, man habe allen 8.000 niedergelassenen Ärzten angeboten, ihre Leistungen auch in Zukunft über die E-Card zu verrechnen. Als Anreiz biete man eine vierprozentige Erhöhung der Honorare.

Dies stößt bei der Ärztekammer auf Unverständnis, da die SVA eine vierprozentige Erhöhung im Herbst noch abgelehnt habe. Die Ärztekammer empfiehlt den Ärzten nun, Honorarnoten zu stellen. Laut einer Empfehlung sollen diese Tarife um 20 Prozent höher ausfallen als derzeit.

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