Die Spitzenkandidaten diskutierten nach Wahlschluss bei oe24.TV. Ein Ausraster von Schieder gegen Vilimsky war Thema.
Bei oe24.TV diskutierten nach Wahlschluss die Spitzenkandidaten der Parteien. Gleich zu Beginn brachte eine Frage FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky auf die Palme. Ob er, der bei seinen Gegnern als Champagner-Harry bekannt sei, jetzt mit dem edlen Getränk auf den Wahlsieg anstoßen werde?
Harald Vilimsky (FPÖ): "Ich mag dieses Getränk nicht, ich trinke gerne Bier, Wein, aber nicht Champagner. Insofern passe ich nicht nach Brüssel. Was mich froh macht, ist der Auftrag der Wähler, der heute ganz klar ist: Kümmert euch mehr um Österreich."
Vilimsky: "Ansage für Herbst"
"Mit Sicherheit werden die Menschen, die uns heute das Vertrauen gegeben haben, auch mit uns in den Herbst gehen werden“, spielte Vilimsky auf die Nationalratswahl an.
Lopatka: "Auf richtige Themen gesetzt"
Reinhold Lopatka (ÖVP): Ich glaube schon, dass wir auf die richtigen Themen gesetzt haben. Wohlstand erhalten, klimafitte Transformation, Herausforderung Migration lösen. Ich bin mir sicher: Im Laufe des Abends werden wir der FPÖ noch näher kommen."
Den Bundeskanzler haben die Österreicher bei Lopatkas letzter Wahlkampf-Veranstaltung vermisst, auch heute hat er keine öffentliche Stimme abgegeben. Gab es genug Unterstützung?
"Es gab genug Unterstützung", sagte Lopatka. Und: "Die Chancen sind gut, dass wir bei der NR-Wahl wieder Nummer eins sind."
Andreas Schieder (SPÖ): Wir sind für ein gerechteres Europa, die FPÖ hat immer dagegen gestimmt.
Auf seinen Ausraster bei oe24.TV gegen Vilimsky angesprochen – ein Erfolg im Internet – sagte Schieder: "Im Wahlkampf auch einmal Emotion zu zeigen, ist nichts, was man im Vorhinein plant. Das passiert. Oft heißt es von Journalisten, Sie sind fad. Jetzt war es einmal nicht fad."
Vilimsky sagte: "Wenn man sich zu sehr angegriffen fühlt, verstehe ich, wenn einem da oder dort die Hutschnur platzt."
Neos nicht stolz
Neos-Mann Brandstätter wurde gefragt, ob er stolz auf das starke Neos-Ergebnis (ein Mandat mehr, jetzt zwei) sei.
Neos-Kandidat Helmut Brandstätter: Ich bin nicht stolz, das liegt mir nicht. Ich bin sehr froh, dass wir so gut abgeschnitten haben. Unser klar pro-europäisches Programm ist die einzige Lösung für die Menschen in Österreich. Wir müssen die Industrie zurückholen nach Österreich, beim Klima zusammenarbeiten. Mit zwei Mandaten können wir viel mehr erreichen im EU-Parlament.
Affäre Schilling wirkt nach
Grünen-Kandidatin Lena Schilling: Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten über die historischen Entscheidungen für Europa geredet. Wollen wir mehr Klimagerechtigkeit? Wollen wir Sicherheit?
Alle Kandidaten dankten den Wählerinnen und Wählern. Die einen werden heuer noch mehr feiern, als die anderen.