Rot-Blau

Kern: Kampf um rot-blaue Polit-Ehe

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Kern, Thomas Drozda und Hans Peter Doskozil kämpfen um Rot-Blau. Wer mit wem spricht.

„Wir werden den Fluss überqueren, wenn wir ihn erreicht haben“, versuchte SPÖ-Kanzler Christian Kern, die rot-blauen Begehren kleinzureden, nachdem er gestern ein Gespräch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte. „Jeder soll in seiner eigenen Fantasiewelt leben“, sagte wiederum FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nach seinem gestrigen Termin in der Hofburg über jene Roten, die ihren Absturz vom ersten auf den zweiten Platz als Sieg feierten. Ist Rot-Blau also unrealistisch? Keineswegs.

Kern: Kampf um rot-blaue Polit-Ehe
© TZOe

Gusenbauer vermittelte erste Gespräche mit Blauen

Immerhin bemühen sich Kern, sein Kanzleramtsminister Thomas Drozda und SPÖ-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil bereits seit Monaten um die FPÖ. Die drei Herren sind auch seit der Wahl in Kontakt mit Strache, FP-­Nationalratspräsident Norbert Hofer und FPÖ-General Herbert Kickl. Mehrere SPÖ-Insider bestätigen ÖSTERREICH jedenfalls, dass diese „Gespräche das klare Ziel haben, eine Koalition mit den Freiheit­lichen einzugehen“. Als neue Unterstützerin dieses Lagers hat Kern seit geraumer Zeit auch SP-Nationalratspräsidentin Doris Bures gewonnen.

ÖGB-Boss Erich Foglar wiederum will so die angebliche „Zerschlagung der Arbeiterkammer“ verhindern, die allerdings immer eher von der FPÖ angedacht wurde. Hinter dem rot-blauen Tauwetter seit Frühjahr 2016 steht übrigens niemand Geringerer als Ex-SP-Kanzler Alfred Gusenbauer. Er hatte gemeinsam mit Ex-FP-Chef Norbert Steger diese ersten Gespräche bei gutem Wein überhaupt erst entriert.

FPÖ will, dass SPÖ Parteitagsbeschluss aufhebt

Teile der FPÖ favorisieren eine rot-blaue Koalition, weil sie Kern für den „schwächeren Regierungschef“ als VP-Chef Sebastian Kurz halten und weil sie sich in der Koalition mit den Roten „besser entfalten“ könnten.

Allerdings fordert Strache offiziell, dass die SPÖ den gültigen Parteitagsbeschluss gegen eine Koalition mit der FPÖ aufheben müsse. Inoffiziell würde er sich mit einer „SPÖ-Mitgliederbefragung über Rot-Blau“ zufriedengeben. Ob Kern sich das leisten kann?

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