In seinem Kabinett sitzen "Insider"

Das Silberstein-Netzwerk rund um Kern

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Die SPÖ-Zen­trale ist 13 Tage vor der Wahl nahezu verwaist.

„Ganz allein zu Hause“ muss sich Kanzler Christian Kern mittlerweile in „seiner“ SP-Zentrale fühlen. Die Zen­trale ist 13 Tage vor der Wahl nahezu verwaist.

SP-Geschäftsführer Nieder­mühlbichler, der das ge­samte Insiderwissen der Kampagne besitzt, hat noch gestern seinen Schreibtisch geräumt. Sein wichtigster Mitarbeiter Paul Pöchhacker, der das Dirty-Campaigning-Büro nach Silbersteins Abgang weiterbetrieben hat und der für die gesamte Meinungsforschung der SPÖ verantwortlich war, ist nach einem Radunfall samt allen seinen Daten ebenfalls ab­getaucht und verschollen.

Silbersteins beste Mit­arbeiterin sitzt bei Kern

Der Kanzler führt seine Kampagne nun völlig allein.

Spannend ist, dass ihm dabei ausgerechnet eine ehemalige Silberstein-Mitarbeiterin hilft:

Victoria Sölle war die wichtigste Mitarbeiterin von Silberstein, als dieser 2015 den Wiener Wahlkampf für die NEOS betreute – zum Wahlkampfstart wechselte sie (offenbar auf Silbersteins Empfehlung) von den NEOS direkt ins Büro des Bundeskanzlers. Neben Johannes Vetter managt ausgerechnet Silbersteins einstige NEOS-Mitarbeiterin jetzt den Wahlkampf von Kern. Von den Terminen bis zum Pizzavideo.

Sölle kennt übrigens auch jenen Mann, der hinter den Dirty-Campaigning-Seiten gegen Kurz steht, bestens:

Peter Puller war seinerzeit mit Sölle und Silberstein für den NEOS-Wahlkampf in Wien verantwortlich – jetzt ist er genauso vom Erdboden verschwunden, wie die Schlüsselfigur der ganzen Affäre:

Schlüsselfigur ist Kern-Vertrauter Pöchhacker

Paul Pöchhacker war in den letzten Wochen jener Mann aus der SPÖ-Zentrale, der das Dirty-Campaigning-Büro nach Silberstein betreuen musste.

Pöchhacker wurde am 15. 8. – am Tag nach Silbersteins Verhaftung – von SPÖ-Chef Kern persönlich als Nachfolger von Silberstein eingesetzt. Er sollte offiziell die „Meinungsforschung“ der SPÖ weiterbetreiben, übernahm aber offenbar alle Silberstein-Agenden.

In einem Interview mit ÖSTERREICH sagte der Kanzler damals noch: „Pöchhacker ist der Mann meines Vertrauens.“

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