Strache hätte beinahe den Haider-Rekord erreicht. Jetzt will er regieren.
Heinz-Christian Strache ist seinem persönlichen Ziel sehr nahe gekommen. Der FPÖ-Chef hat das beste Ergebnis von seinem Vorgänger und "Übervater" Jörg Haider (26,91 %) fast erreicht. (Das genaue Ergebnis stand zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest.) Wermutstropfen für Strache: Platz eins war außer Reichweite, um Platz zwei entwickelte sich ein echter Thriller. Zunächst lag die FPÖ vorne, dann führte wieder die SPÖ.
FPÖ-Parole: Regieren, aber nicht um jeden Preis
Prompt witterten FPÖ-Fans auf Straches Facebook-Seite "Betrug". Der FPÖ-Chef selbst deutete an, dass man in den Hochrechnungen ohne Briefwahl auf 28 % komme (siehe Interview rechts). Heute werden die entscheidenden Briefwahl-Stimmen ausgezählt.
Der ruhige, staatsmännisch geführte Wahlkampf hatte sich für die FPÖ jedenfalls ausgezahlt. Strache will jetzt in Regierungsverantwortung, er möchte Vizekanzler werden. Als mögliche Minister werden bereits Norbert Hofer, Johann Gudenus oder Kickl genannt.
1. Demo gegen Schwarz-Blau vor dem Parlament
Regieren, aber sicher nicht um jeden Preis, ist ab sofort die Parole, die die FPÖ ausgegeben hat. "Wenn Sebastian Kurz glaubt, dass wir so wild aufs Regieren sind und unter jeder Bedingung schnell eine Koalition bilden, hat er sich getäuscht", sagt ein blauer Stratege zu ÖSTERREICH.
Am Sonntagabend fand bereits eine erste Demonstration vor dem Parlament gegen die FPÖ in der Bundesregierung statt.
Video zum Thema:
Bereits erste Demo gegen FPÖ in Regierung
Debora Knob