Plagiatsvorwurf erdrückend - und Gespräch mit Sohn

Warum Aschbacher doch rasch hinwarf

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Samstagfrüh sagte Christina Aschbacher Kanzler Kurz, dass sie zurücktrete. Was wirklich ablief.

Dass die Plagiatsvorwürfe erdrückend sind – noch müssen freilich die FH Wiener Neustadt und die Universität in der Slowakei prüfen –, war auch Ex-Arbeitsministerin Christine Aschbacher und Kanzler Sebastian Kurz klar.

Aber Kurz kennt Aschbacher seit JVP-Zeiten und hatte sie persönlich zur Ministerin erhoben. Der Türkise hätte sie also nicht gleich zum Rücktritt gedrängt. Samstagfrüh sagte ihm die Steirerin erstmals, dass sie zurücktreten wolle.

Familie

Die 37-jährige dreifache Mutter wurde von ihrem ältesten Sohn mit den Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Offenbar, so erzählt man es 
in VP-Kreisen, habe das Kind von Schulkollegen viel Spott wegen der Diplomarbeit und der Disser­tation seiner Mutter erfahren.

Das habe der einstigen Unternehmerin „den Rest gegeben“.

Prozess

Endgültig klar war der Rücktritt jedenfalls erst im Laufe des Tages. Der Kanzler wollte sich freilich noch einen Nachfolger überlegen. Unkenrufe, es müsse ein Steirer sein, lehnte Kurz offensichtlich ebenso ab, wie die Forderung, es müs­se eine Frau nachfolgen.

Kurzfristig als einer von mehreren ­möglichen Alternativen war Helwig Aubauer, ein Arbeitsmarktexperte der Industriellenvereinigung, im Gespräch.

Martin Kocher sei aber gleich der Wunschkandidat von Kurz gewesen. Der Türkise rief Samstagabend den IHS-Leiter an, der „nicht viel Zeit zum Nachdenken hatte“, wie er selbst berichtet, aber nach einem Gespräch mit seiner Frau zusagte.

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