Vandanser Ortschef Burkhard Wachter "will von Strache nichts mehr wissen".
Der als Kritiker von FPÖ-Bundesparteichef Heinz-Christian Strache bekannte Bürgermeister von Vandans (Bezirk Bludenz), Burkhard Wachter, tritt aus der Partei aus. Wachter setzt diesen Schritt als Reaktion auf die Veröffentlichung eines mutmaßlich antisemitischen Cartoons auf Straches "Facebook"-Seite. "Die braun angehauchten Untertöne und die menschenverachtenden Äußerungen Straches sind mir übrig", erklärte Wachter gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten".
Dass Straches Art Wachter sehr missfällt, ist nichts Neues. So sagte der Vandanser Bürgermeister angesichts des EU-Wahlkampfs der Bundespartei 2009: "Ich habe meine Gründe, warum ich mich außerhalb meiner Gemeinde nicht mehr in Szene setzen will. Ein Grund ist H.-C. Strache. Der ist ein Hetzer und ein Rabauke. Mit so etwas kann ich mich nicht identifizieren". Am Montag legte er gegenüber SOS Mitmensch nach: "Ich will von Strache nichts mehr wissen und mit der von ihm geführten FPÖ eigentlich nichts mehr zu tun haben". Er kündigte an, die Parteimitgliedschaft zurücklegen zu wollen, "bevor sie mich hinausschmeißen", so Wachter, der in Vandans seit 2005 nicht für die FPÖ, sondern auf einer Einheitsliste antritt.
Kritik an FPÖ-Landeschef Egger
Während FPÖ-Landeschef Dieter Egger gegenüber ORF Radio Vorarlberg keine Bewertung des Cartoons vornehmen wollte, wurde er in den "VN" mit den Worten zitiert: "Kein Normalbürger kann da einen antisemitischen Zusammenhang erkennen. Außer, man will ihn so sehen und hineininterpretieren".
Die Reaktion Eggers wiederum wurde von den anderen Landtagsparteien mit scharfer Kritik bedacht. Die ÖVP forderte Egger auf, den von ihm zitierten "Normalbürger" nicht für dumm zu verkaufen. "Die Menschen merken sehr wohl, welche Ressentiments da von Strache, Egger und Co. bedient werden", sagte Klubobmann Roland Frühstück. "Egger würde problemlos ein Schwein als Siamkatze bezeichnen, wenn er damit seinem Parteichef dient. Das ist charakterlos", hieß es bei der SPÖ. Die Verleugnung antisemitischer Bezüge habe bei Egger offensichtlich System, schrieb Grünen-Landessprecher Johannes Rauch in einer Aussendung. Zu einer Distanzierung von den antisemitischen Umtrieben seines Parteichefs sei Egger offenbar nicht in der Lage.