US-Präsident Joe Biden hat sich für die sofortige Freilassung einer US-Geisel in Afghanistan starkgemacht - und auch eine mögliche Anerkennung der Taliban-Regierung daran geknüpft.
Der einstige US-Soldat Mark Frerichs sei vor zwei Jahren gefangen genommen worden, obwohl er mit seiner Arbeit als Ingenieur die Menschen in Afghanistan habe unterstützen wollen, sagte Biden am Sonntag.
"Er hat nichts Falsches getan. Und trotzdem haben ihn die Taliban seit zwei Jahren gefangen gehalten", so der Präsident. "Bevor die Taliban eine Prüfung ihrer Hoffnung auf Legitimität erwarten können, müssen sie Mark sofort freilassen", erklärte Biden weiter.
Machtwechsel im August
Die Taliban haben im August vergangenen Jahres die Macht in Afghanistan übernommen. Ihre Regierung wird jedoch international nicht anerkannt - dadurch haben sie keinen Zugriff auf die Währungsreserven der alten afghanischen Regierung und kommen kaum an internationale Hilfsgelder. Trotz einer humanitären Krise in Afghanistan haben bisher weder die USA noch deren Verbündete in Europa eine Bereitschaft signalisiert, die Regierung der Taliban anzuerkennen.
Nach Angaben der Vereinten Nationen dürften in diesem Jahr 4,7 Millionen Menschen in Afghanistan an schwerer Unterernährung leiden, davon 3,9 Millionen Kinder. 131.000 Kindern drohe ohne zusätzliche Hilfe der Hungertod.