Donnerstag, um 7. 30 Uhr, ist Ex-FPÖ-Klubobmann Westenthaler wieder ein freier Mann.
Dann wird ihm in der Justizanstalt Wien-Simmering die elektronische Fußfessel abgenommen. Die trägt Peter Westenthaler (51) – wie exklusiv berichtet – seit 27. Dezember 2018. Davor saß er vier Monate seiner Haftstrafe in Simmering ab (siehe Kasten rechts). Schon während seiner Haft hatte er täglich Ausgang, konnte so seinen Job als Verlagsleiter des Magazins Alles roger? ausüben.
Jetzt der Hausarrest. Streng geregelt. Eine Stunde Morgensport. Joggen. Dann Büro. Bis 20 Uhr muss er zu Hause einchecken. Westenthaler hält sich genau an die Vorgaben. Er äußerte sich auch nie öffentlich zu seiner Haft.
Notizen in der Haft als finale Dokumentation
Enthüllung. Vor Antritt seiner Strafe sagte er aber in einem oe24.TV-Interview im März 2018: „Vielleicht hat der Gefängnisaufenthalt auch den Nutzen, über mein Verfahren ein Buch zu schreiben“, meinte er. Und: „Ich habe noch so viele Hinweise, Dokumente und Notizen zu dem Skandalurteil, das könnte eine gute Mischung für ein Enthüllungsbuch sein.“ Er wolle in der Haft Tagebuch führen, so Westenthaler damals.
Unfair
Er sah die Strafe gegen ihn stets als Fehlurteil: „Ich habe doch nichts eingesteckt, ich habe mich nicht bereichert“, sagte er nach seiner Verurteilung. Mehrere Justiz-Experten empfahlen ihm deshalb, die Rechtmäßigkeit des Urteils weiter zu bekämpfen. Notfalls vor dem Europäischen Gerichtshof in Straßburg. (wek)
Westi-Urteil: Acht Monate
Westenthaler wurde im Verfahren um eine Förder-Million an die Fußball-Bundesliga sowie eine 300.000-Euro-Zahlung der Österreichischen Lotterien an das BZÖ des schweren Betrugs und der Untreue schuldig gesprochen: acht Monate unbedingt, davon vier Monate in Haft, dann Fußfessel.