Streit um roten Generationswechsel

Krach in der SPÖ nach Parteiaustritt von Schaefer-Wiery

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Margareten, einst die Hochburg der SP-Linken, wird zum roten Schlachtfeld.

Margareten. Nach 22 Jahren Parteimitgliedschaft – und zuletzt offenbar „Lügen und Verleumdungen“ jenseits der persönlichen Schmerzgrenze – zog die deklarierte SP-Linke Susanne Schaefer-Wiery jetzt die Konsequenzen: Die Bezirksvorsteherin, die seit 2013 amtiert und zuletzt bei parteiinternen Vorwahlen nur noch auf 47 Prozent Zustimmung kam, trat mit sofortiger Wirkung aus der SPÖ aus.

Linker Frauen-Flügel. Die 59-Jährige, die 2013 bei der nicht ganz freundlichen Übernahme des Amtes vom Pragmatiker Kurt Wimmer von den linken SP-Frauen Renate Brauner und Sandra Frauenberger besonders gefördert wurde, kam damit offenbar nur ­ihrem persönlichen „Abschuss“ zuvor – jenseits von der Legende von der Links-rechts-Parteispaltung.
Denn die Mehrheit der SPÖ-Margareten war „angefressen auf die Sesselkleberin, die schon vor einem Jahr gehen hätte müssen“, wie ein Insider sagt. Entsprechend vollzog die Bezirks-SP jetzt jenen Generationswechsel, den Schaefer-Wiery bis zuletzt blockiert hatte.

Neuwahl. Am Mittwochabend stellten sich die erst 36-jährige Silvia Jankovic – ein waschechtes Gemeindebaugewächs mit akademischem Abschluss – als Bezirksvorsteherin und der 40-jährige Stephan Auer-Stüger, einst Brauners Büroleiter, als Gemeinderatsspitzenkandidat der Wahl der 150 Delegierten. Schaefer-Wiery hätte laut Insidern bei einer Kandidatur keine Chance gehabt.
Spott und Häme. Zum Problemfall für die Wiener SPÖ wird die Causa dennoch. Schließlich ätzte vor allem die – selbst spaltungsgeplagte – FPÖ über das „rote Totalchaos“ in Margareten.

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